Mit «The Letting Go» melden sich die Basler Lovebugs aus dem Studio – und überraschen dabei mit einem ausdrucksstarken Gast: Die belgische Sängerin Sarah Bettens (K’s Choice) betört in der Ballade als Duettpartnerin von Adrian Sieber.
Seit einigen Monaten ist es ruhig um die Lovebugs. Das Basler Quintett hat sich nach einer Sommer-Tour ins Studio zurückgezogen und zusammen mit dem Produzenten Thomas Fessler ein neues Album eingespielt. Noch während Adrian Sieber vergangene Woche in Zürich an den letzten Gesangs-Overdubs arbeitete, prüften die restlichen Mitglieder im Basler Dreispitz einen ersten Mixdown: «The Letting Go». Bereits jetzt machen sie das Lied via Website der Öffentlichkeit zugänglich.
Gruss an die Fans
Schlagzeuger Simon Ramseier erklärt, dass «The Letting Go» als Grussbotschaft aus dem Studio zu verstehen sei. Leinen los für den Download also. Und das gratis, vor Weihnachten. Ein Geschenk für die Fans also, was diese erfreuen dürfte. Zumal die Lovebugs darauf einen prominenten Gast präsentieren: Sarah Bettens, die Sängerin der belgischen Band K’s Choice. Ihr gelang parallel zu den Lovebugs der Durchbruch. Wer die 90er-Jahre erlebt hat, mag sich noch bestens an ihr ergreifendes Lied «I’m Not An Addict» erinnern. Bettens lebt mittlerweile in Los Angeles und sagte spontan zu, auf «The Letting Go» die zweite Stimme zu singen. Worauf Pro-Tool-Files über den Atlantik verschickt wurden.
Verzicht auf kommerzielle Meriten
Gerade angehörs dieser Mann-Frau-Ballade erstaunt die Entscheidung der Lovebugs, das Lied frei zugänglich zu machen und auf kommerzielle Meriten zu verzichten – konnten sie doch mit einem vergleichbaren Duett ihren bisher grössten Chart-Erfolg feiern: «Avalon» aus dem Jahr 2006 landete auf Platz 10 der Schweizer Singles-Hitparade. Darauf harmonierte Adrian Sieber mit der norwegischen Sängerin Lene Marlin.
Indem sie «The Letting Go» nun als Gratis-Müsterchen zur Weiterverbreitung zugänglich machen, liefern die Lovebugs quasi eine Vorab-Bescherung zur Vorabsingle, die Anfang 2012 erscheinen soll. «Wir wollten für einmal einen neuen Weg gehen», erklärt Gitarrist Thomas Rechberger.
So nah und doch so fern
Und wie hört sich «The Letting Go» an? Der Song ergreift durch gesangliche Wärme und atmosphärische Tiefe und überrascht mit einem, für die Lovebugs ungewohnten Klangbild: Von einem Acoustic-Picking eingeleitet, wird das Lied durch einen gelungenen Fade-In vom Schlagzeug in einen sanften Halftime-Groove überführt. Da schwingt der Charme von Air mit, aber auch das Schwebende von Beach House.
Während die Gesänge weit in den Vordergrund gemischt sind und dem Zuhörer das Gefühl eines Privatkonzerts vermitteln, sorgen vielschichtige Gitarrensounds im Hintergrund für atmosphärische Tiefe – die hier und da gar von einem Echolot-Sound abgetastet wird. Mit anderen Worten: «The Letting Go» ist so nah und doch so fern, zugleich intim und ungreifbar. Und dabei mit einer Dauer von drei Minuten erstaunlich kurz. Fast zu kurz für unseren Geschmack. Gerne hätte man sich noch ein wenig länger von dieser Dream-Pop-Nummer davontragen lassen. Insofern ist der Schachzug der Lovebugs aber auch geglückt, macht «The Letting Go» doch Lust auf mehr. Auf ein neues Studioalbum etwa. Dieses soll im Frühling 2012 erscheinen.