Mit den «Weekly Shorts» liefert die TagesWoche wöchentlich die besten und hochwertigsten Kurzfilme und Videos aus dem Web direkt auf ihren Bildschirm. Heute: Boxen, Tschernobyl und 212’470 Tote
Im Netz wimmelt es nicht nur von Babyfilmchen – sondern auch von ganz grossen, wenn auch kurzen, filmischen Meisterwerken. Mit den «Weekly Shorts» zeigt Ihnen die TagesWoche wöchentlich die schönsten Netz-Fundstücke an Kurzfilmen und Videos.
«Impact, a boxer’s story»
«Impact» von Keith Rivers zeigt das amerikanische Boxtalent Malagamali’i D’hue, der sich nach einem schweren Unfall wieder auf die Beine kämpft – stets mit seinem Idol Muhammad Ali vor Augen. Wunderschön gefilmt, geschnitten und vertont ist die Kurzdoku auch trotz des amerikanisch-christlichen Untertons geniessbar.
«The Last Plight»
Als die Terrormiliz Isis im Sommer 2014 die Nordirakische Stadt Mosul und die Nineveh Ebenen angriff, wurden über eine Million Assyrer (Syrische Christen), Jesiden und weitere irakische Minderheiten zu Flüchtlingen. Regisseur Sargon Saadi zeigt, wie die kleinsten Bevölkerungsgruppen zwischen die Fronten der Kriegsmaschinerie geraten und wie sie versuchen zu überleben.
«Astronaut – a journey to space»
Rund 4000 von Astronauten der Raumstation ISS aufgenommene Fotos hat der Franzose Guillaume Juin für die «Earth Science and Remote Sensing Unit» des NASA Johnson Space Center in ein eindrückliches Timelapse-Video verpackt. Sie zeigen die Erd- und Weltraumansicht der Besatzung, die in einer Höhe von 350 Kilometer den Planeten in eineinhalb Stunden einmal umkreist.
«Postcards from Pripyat, Chernobyl»
Drohnenvideos von weiten Ebenen und Bergen sind ja schön – aber viel interessanter sind Drohnenvideos wie dasjenige vom britischen Filmemacher Danny Cooke über Tschernobyl und der Stadt Pripyat. Geschossen mit einer GoPro 3+, Canon 7D und DJI Phantom 2-Drohne.
«In der Luft mit der FAS»
Anlässlich einer Konferenz mit dem Titel «50 Jahre nukleare Abschreckung» haben die französische Luftwaffe und die französische Atomenergiekommission ein Video publiziert, das eine atomare Angriffsmission von Anfang bis Ende zeigt – glücklicherweise nicht mit scharfer Munition. Trotzdem hochinteressant.
«Blackout City»
Auch in der Nacht gehen die Stadtlichter nicht aus, aber falls doch, wie würde sich das anfühlen? Filmemacher Nicholas Buer hat in einem aufwendigen Time/Astro-Lapse-Video London ausgeknipst und zeigt, wie die Metropole in einer dunklen Nacht ausschauen könnte. Auf die Idee sei er bei der Lektüre eines Artikels über einen Stromausfall im Los Angeles der 90er-Jahre gekommen. Menschen hätten dazumal den Notruf angerufen – schockiert ab den vielen fremden Sternen und Streifen des plötzlich ersichtlichen Milky Ways.
Bonus: «Death-Count: Herr der Ringe Trilogie»
Wer den letzten Hobbit-Teil noch nicht gesehen hat und bis zu den Feiertagen vor lauter Warten verzweifelt – hier gibt’s ein Zückerli: Die Gutmenschen von Digg haben sämtliche On-Screen-Todesszenen der «Herr der Ringe Trilogie» zusammengeschnitten. Das wären dann 212’470 – verwendet wurden selbstverständlich die Extended Versions der Filme. Übrigens gibt es den gleichen Spass auch für «Game of Thrones», nur sind es dort lausige 5000 Tode. Zonk.