Mit den «Weekly Shorts» liefert die TagesWoche wöchentlich die besten und hochwertigsten Kurzfilme und Videos aus dem Web direkt auf Ihren Bildschirm. Heute: Himalaya, Party-Roboter & isländische Milch.
Im Netz wimmelt es nicht nur von Katzenfilmchen – sondern auch von ganz grossen, wenn auch kurzen filmischen Meisterwerken. Mit den «Weekly Shorts» zeigt Ihnen die TagesWoche wöchentlich die schönsten Netz-Fundstücke an Kurzfilmen und Videos.
«Requiem For A Robot»
Rob, ein unter Gedächtnisverlust leidender Roboter, vertrinkt seine Tage und quält sich mit der Frage: «Wer bin ich?» Die Antwort darauf kann ihm nur einer geben – sein Vater. So ist auch der melancholisch-komödienhafte Kurzfilm von Christoph Rainer seinem «Papa» gewidmet. Aber mit dem Thema, das zu Beginn banal wirkt, trifft er in Anbetracht künstlicher Intelligenz den Nerv der Zeit.
«The Himalayas from 20’000 ft.»
Von Pakistan bis Burma erstreckt sich das Himalaya-Gebirge auf einer Länge von 3000 Kilometern und seine Gipfel sind so beliebt wie berüchtigt. Das Team von Teton Gravity Research liefert nun die ersten 4k-Luftaufnahmen von diesem Naturkoloss. Gefilmt wurde übrigens nicht mit Drohne, sondern traditionell im Helikopter mit Sauerstoff.
«To Venner / Two Friends»
Zehn Jahre nachdem alle Frauen und Kinder durch einen Virus ausgelöscht wurden, streifen die verbliebenen Männer, zu nackten, geschlechtsgesteuerten Primaten degeneriert, den Erdball auf der Suche nach einer Paarungsmöglichkeit – die es ja in dem Sinne nicht mehr gibt. Mittendrin leben zwei junge Freunde, die «normal» geblieben sind und auf die Rettung hoffen. Ein ausgesprochen gesellschaftskritischer Animationsfilm aus Dänemark, von dem man wünscht, er dauerte etwas länger.
«Milk & Blood»
In Island erkennt der Sohn eines Milchbauern, dass er das weisse Getränk und alles, was damit in Verbindung gebracht wird, eigentlich abgrundtief hasst. Das bekommt bald auch sein herrischer Vater zu spüren.
«Away»
Dem Kurzfilm «Away» von Filmemacher Zach Zombek – über drei Jahre hinweg gefilmt auf einer Drehortstrecke von über 10’000 Kilometer quer durch die USA – kann rasch zu viel Bibelnähe oder Pathos vorgeworfen werden, was in einigen Bildern und der Symbolik auch gesehen werden kann. Aber Zombek selbst sieht die Absicht des Films weniger klar: «Menschliche Verbundenheit, Transzendenz, Naturnähe, Leben oder Glaube – jeder gewinnt daraus, was er kann.» Schön anzuschauen ist der Film allemal.