Das Naturhistorische Museum Basel sucht einen neuen Direktor. Der amtierende Museumsleiter Christian A. Meyer geht auf Ende Juni 2017 in Frühpension.
Im August 2015 hat er noch das Neubauprojekt des Museums beim Bahnhof St. Johann vorgestellt, jetzt folgt sein Rücktritt: Christian A. Meyer tritt auf den 30. Juni 2017 «auf eigenen Wunsch» seine Frühpensionierung an, wie das Basler Präsidialdepartement mitteilt.
Der amtierende Direktor des Naturhistorischen Museums Basel möchte mehr Zeit seinen wissenschaftlichen Projekten und seinen Hobbys Skifahren und Klettern widmen, wie der Professor für Paläontologie gegenüber der TagesWoche sagt. «Ich hatte nie vor, bis zu meiner ordentlichen Pensionierung Museumsdirektor zu bleiben.»
Der Zeitpunkt im Sommer 2017 sei auch im Hinblick auf die Museumszukunft bewusst gewählt: «So wird sich mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin rechtzeitig um die Ausführung und programmatische Ausrichtung des geplanten Neubaus des Museums kümmern können», sagt Meyer. Geplant ist, 2018 mit dem Neubau des Museums zu beginnen.
Höhepunkt «Tiefsee»
Auf die Frage nach einem Höhepunkt aus seinen mittlerweile fast 15 Jahren Direktionszeit weicht Meyer aus. «Es hat so vieles stattgefunden, dass ich mich nicht auf ein Projekt festlegen möchte – ausserdem werde ich ja noch anderthalb Jahre hier sein», sagt er.
Im zweiten Atemzug nennt er dann aber mit «Tiefsee» doch noch ein Beispiel. Die zusammen mit dem Senckenberg Naturmuseum Frankfurt konzipierte Ausstellung, die von Oktober 2007 bis April 2008 in Basel zu sehen war, hat sich zum internationalen Blockbuster entwickelt. Sie reiste von Basel aus nach Frankfurt, Berlin, Dresden und ins renommierte Natural History Museum London, wo sie von vielen Hunderttausend Besucherinnen und Besuchern gesehen wurde.
Neue Ausstellungs-Ästhetik
Unter Meyers Direktion entwickelte das Museum auch eine vorbildliche Ausstellungs-Ästhetik und schaffte es unter dem Label «Archive des Lebens», naturwissenschaftlich komplexe Themen so zu präsentieren, dass sie eine breite Öffentlichkeit ansprechen. 2012 erhielt das Haus für seine Ausstellung «Knochenarbeit. Wenn Skelette erzählen» den Prix Expo der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz.
Die im Sommer 2017 frei werdende Direktionsstelle wird Ende Januar 2016 durch das Präsidialdepartement ausgeschrieben.