Echte Tattoos im Antikenmuseum und poppige Kunstmärchen in Riehen

Rund 30’000 Menschen machten sich an der 16. Basler Museumsnacht zum Museums-Hopping auf. Ihnen wurden fantastische Märchenwelten geboten, Lebenshilfe oder lehrreiche Blicke hinter die Kulissen. Und manche nahmen gar ein lebenslanges Souvenir mit nach Hause.

Spielzeugmuseum Riehen: Merkwürdige Begegnungen Im Wunderland

(Bild: Eleni Kougionis)

Rund 30’000 Menschen machten sich an der 16. Basler Museumsnacht zum Museums-Hopping auf. Ihnen wurden fantastische Märchenwelten geboten, Lebenshilfe oder lehrreiche Blicke hinter die Kulissen. Und manche nahmen gar ein lebenslanges Souvenir mit nach Hause.

Im Museum der Kulturen lässt sich kurz vor Mitternacht eine prominente Gruppe vom Kunstmuseums-Kurator Bodo Brinkmann die faszinierende Welt der Altmeister-Gemälde erklären. Der Basler Regierungspräsident Guy Morin hatte unter anderem die Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektorin Monica Gschwind eingeladen.



Farbenpracht im Hof des Museums der Kulturen

Farbenpracht im Hof des Museums der Kulturen (Bild: Eleni Kougionis)

In der Gruppe mit unterwegs waren unter anderen auch Matthias Leuenberger vom Museumsnacht-Sponsor Novartis Schweiz und Morins Kulturbeauftragter Philippe Bischof. Dieser hat eine Tour zusammengestellt, die auch an die Ränder des Museumsnachtsgebiets führte. Zum Beispiel in den Botanischen Garten, wo der Weg von der Kakaofrucht zur Schokolade erklärt wurde, zur Nuit de tango in der Fondation Fernet-Branca in Saint-Louis oder zu den Design-Debatten im Kunst- und Aktionsraum Depot Basel beim Voltaplatz.

Märchenwelten in Riehen

In Riehen waren währenddessen gleich an zwei Orten fantastische Märchenwelten zu erleben. Der New Yorker Mulitimedia-Künstler Adam Green entführte die Museumsnachtgänger in die wunderbar-merkwürdige Inszenierung seines «Aladdin»-Märchens, und im Spielzeugmuseum konnte man in Alices beziehungsweise Lewis Carrolls berühmtes «Wunderland» eintauchen.



Adam Green in der Fondation Beyeler

Adam Green in der Fondation Beyeler (Bild: Eleni Kougionis)

Weniger wundersam ging es im Spielzeug Welten Museum in Basel zu und her, wo sich Menschenmassen durch die engen Museumsräume an den ebenso eng gefüllten Ausstellungsvitrinen vorbei schieben liessen. Wer etwas Glück hatte, konnte zum Beispiel erleben, wie Mr. Umbrella mit Schirmchen und Bällen jonglierte.

Lebenshilfe im Historischen Museum

Im Haus für Geschichte in der Barfüsserkirche konnte sich das Publikum mit kniffligen Alltagssituationen auseinandersetzen, die ihnen von Spielerinnen und Spielern der Theaterfalle Basel vorgeführt wurden. Das Haus für Musik wiederum stand ganz im Zeichen des Charleston-Tanzes, den man sich vorführen lassen oder selber erlernen konnte.



Mutige lassen sich im Antikenmuseum ein (echtes) Tattoo verpassen.

Mutige lassen sich im Antikenmuseum ein (echtes) Tattoo verpassen. (Bild: Eleni Kougionis)

Etwas martialischer ging es derweilen im Antikenmuseum Basel zu und her. Dort konnten sich mutige oder verwegene Museumsbesucher ein echtes Tattoo stechen lassen. Im Haus der elektronischen Künste auf dem Dreispitz musste man Muskelkraft einsetzen, um auf seine Kosten zu kommen. Dort musste man sich im  Velokino Animationsfilme vom Fantoche-Festival erstrampeln.

Gleiche Besucherzahl wie im Vorjahr

Vom subjektiven Eindruck her waren die Museen weniger gefüllt als im Vorjahr. Doch dieser Eindruck täuscht, wie die Zahlen zeigen, welche die Museumsnachtverantwortlichen veröffentlichten. Die rund 40 Museen und Kulturinstitutionen zählten bis eine Stunde vor Schluss 90’364 Eintritte. Das sind rund 150 mehr als im vergangenen Jahr und entspreche erfahrungsgemäss der Gesamtzahl von 30’000 Besucherinnen und Besucher.



Verkehrsknotenpunkt auf dem Münsterplatz

Verkehrsknotenpunkt auf dem Münsterplatz (Bild: Eleni Kougionis)

Mit unter den Besuchern dabei waren zum zweiten Mal Migrantinnen und Migranten, die speziell an diesen grossen Kulturevent eingeladen wurden. Zusammen mit Begleitpersonen aus Politik, sozialen Organisationen, Kulturvereinen und Bildungszentren sowie mit freiwillig Engagierten haben sich laut der Mitteilung der Abteilung Kultur rund 700 Migrantinnen und Migranten auf den nächtlichen Weg durch die Museen begeben.

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Wir widmen anlässlich der Museumsnacht den Institutionen und ihrer Zukunft einen Schwerpunkt: Das Dossier zum Thema 
Sind Sie in einer Ausstellung gelandet, die Sie doch nicht so spannend finden? Dann empfehlen wir dieses Spiel. 

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