Ein neuer Ankerplatz für Afrika



Mit dem Festival Afrosu steht eine neue Initiative für einen afrikanisch-schweizerischen Kulturaustausch am Start. Man beginnt mit einem Festival und hat grosse Zukunftspläne zwischen dem Kongo, der Elfenbeinküste und Basel. Wir verlosen Tickets.

Initiant des Afrosu-Festivals: Ya Tatchi, der kongolesische Musik nach Basel bringt. (Bild: Livio Marc Stoeckli)



Mit dem Festival Afrosu steht eine neue Initiative für einen afrikanisch-schweizerischen Kulturaustausch am Start. Man beginnt mit einem Festival und hat grosse Zukunftspläne zwischen dem Kongo, der Elfenbeinküste und Basel. Wir verlosen Tickets.




Dass die afrikanische Musik im Dreiländereck gut aufgestellt ist, lässt sich nicht gerade behaupten. Abgesehen von punktuellen Einzelkonzerten im Rahmen des Kasernen– und Offbeat-Programms und Tanzfeten privater Veranstalter gibt es keinen grösseren Event mehr, der sich den Klängen des Kontinents widmet. Die Tage des Festivals «Musik der Welt» sind lange gezählt, und auch «Stimmen» in Lörrach hat jüngst seine Ader für Aussereuropäisches weitestgehend versiegen lassen. Nun ist eine neue Initiative am Start, die nicht nur afrikanische Musik präsentieren, sondern sie auch mit der Arbeit von Schweizer Künstlern verknüpfen möchte. 



Gratis-Tickets fürs Festival! 
Wir verlosen 5 x 2 Tickets für Donnerstag sowie Freitag. Einfach im Kommentar Wunschabend mitteilen.

Donnerstag, 27.11., Stadtcasino Basel, 19 Uhr: Emma Stirnimann, Error 404, Duo Fatale und Yatatchi.

Freitag, 28.11., Rest. Drei Könige, Kleinhüningen/Basel, 20 Uhr: Kobo Kobo und Majid Bekkas.

Samstag, 29.11., Union-Saal, Basel, 22 Uhr. Rose Marie Doblies und Badou Mandiang. 

Die Gründung des Vereins Afrosu ist ein wenig kurios und führt in die griechische Metropole Thessaloniki. Auf der dortigen Weltmusikmesse Womex traf der in Basel ansässige kongolesische Trompeter und Bandleader Patrick Tatih auf Ingeborg und Jopo Poffet vom experimentellen Ethno-Projekt Duo Fatale. «Wir tauschten Visitenkarten aus und merkten, dass wir beide im Gundeli wohnten, uns aber in Basel nie begegnet waren! Da haben wir uns geschworen, etwas zusammen auf die Beine zu stellen, um zu zeigen, dass es in der Musik keine Grenzen gibt.»

Austausch von Schweizer und afrikanischen Musikern

Für Tatih, der sich als Künstler Yatatchi nennt, ist das kein Neuland: Neben der Eigenschaft als Bandleader seines europaweit tourenden Afro- und Latin-Jazz-Orchesters gehen Festivalorganisationen in Frankreich und mehreren afrikanischen Ländern auf sein Konto, unter anderem verpflichtete er dafür Grössen wie Manu Dibango. 

«Wir haben also den Kulturverein Afrosu ins Leben gerufen, der zum Ziel hat, neue, talentierte Künstler zu ermutigen und einen künstlerischen Austausch zwischen Afrika und der Schweiz zu ermöglichen», erläutert Tatih weiter. «Im Kongo und der Elfenbeinküste haben wir ein Projekt in Aussicht, das Toningenieure ausbildet. Wir planen auch Workshops, in denen zum Beispiel afrikanischen Sängerinnen das Jodeln beigebracht und mit afrikanischem Jazz kombiniert werden soll. Danach werden wir weitersehen, Afrosu ist langfristig angelegt.»



Von Brass bis Afropop 

Den grossen Startblock für die Afrosu-Aktivitäten aber bildet ein mehrtägiges Musikfestival, für das Tatih und seine nunmehr fünf Mitstreiter afrikanische und Schweizer Musiker aus Bern, Aarau, Nizza, Rabat und Basel zusammenbringen. Die dreitägige Veranstaltung an verschiedenen Spielorten in Basel deckt eine Stilistik von Klassik über Jazz und Experimentelles bis zu afrikanischer Tanzmusik ab. Wie weit sich der Bogen spannt, lässt sich daran erkennen, dass im Programm beispielweise die klassische Sängerin Emma Stirnimann und die Brass-Combo Error 404 auf Yatatchis Orchester treffen oder die kongolesische Afropop-Band Kobo Kobo auf den marokkanischen Multiinstrumentalisten Majid Bekkas.

Wider Ausgrenzung und Misstrauen

«Die Schweizer und die afrikanischen Musiker spielen ihre jeweiligen Konzerte, zum Final der drei Tage wird es einen gemeinsamen Auftritt aller Beteiligten im Union-Saal geben. Und wer Lust hat, kann sich mit den Festivalkünstlern nach den Shows im Restaurant Walliserhof zum Gedankenaustausch treffen.»



Finanzielle Zuwendungen hat Afrosu bislang keine bekommen. Alle Aktiven sind Freiwillige, die an die Sache glauben. «Wir kämpfen uns durch», sagt Tatih optimistisch. Er sieht das Festival auch als Ausdruck dafür, dass für die Musik die im Alltag und in der Politik herrschenden Problemen von Ausgrenzung und Misstrauen nicht gelten: «Sie ist die freieste Domäne der Welt!»

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Afrosu Event, musikalische Begegnung von Afrika und der Schweiz.
27.–29. November,
 Stadtcasino, Restaurant Drei König, Union-Saal Basel.


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