Ein Rohdiamant in der Lady Bar

Der Berner Musiker ABU hat mit seinem Album «Reset» ein starkes Stück Alternative-Pop geschaffen, das unter die Haut geht. Auch live ist er eine Entdeckung wert. Der zierliche Mann mit prägnanter Stimme mag es stilistisch am liebsten ungeschliffen und roh. Am Mittwoch ist ABU in der Lady Bar zu hören.

ABU besticht mit gefühlvollem Alternative-Pop.

(Bild: Radicalis)

Der Berner Musiker ABU hat mit seinem Album «Reset» ein starkes Stück Alternative-Pop geschaffen, das unter die Haut geht. Auch live ist er eine Entdeckung wert. Der zierliche Mann mit prägnanter Stimme mag es stilistisch am liebsten ungeschliffen und roh. Am Mittwoch ist ABU in der Lady Bar zu hören.

ABU war vor vier Jahren die Live-Entdeckung am Gurtenfestival. Seitdem hat er etliche Konzerte im In- und Ausland gegeben. Vor zwei Monaten ist sein neues Album «Reset» erschienen, das bereits schweizweit gute Kritiken erhalten hat. Obschon er seit vielen Jahren im Musikgeschäft ist, gilt er als Geheimtipp. 

Mit «Reset» hat ABU ein Werk geschaffen, das packt. Die Texte stimmen nachdenklich, die Musik ist düsterer, zum Teil wütender als früher. «Ich hatte Lust auf einen Neuanfang, als ich die Songs geschrieben habe», sagt ABU. Auf dem Album will er mit seiner Vergangenheit abschliessen. Neu sind nicht nur die dunklen Facetten, sondern auch elektronische Elemente, die ABU geschickt und unaufdringlich in seine sonst so organisch klingenden Songs gemischt hat.

«Für mich war das alles komplett neu. Ich probiere ständig neue Instrumente und Klänge aus. Aber elektronisch Musik zu erzeugen hab ich erst jetzt entdeckt. Das hat enorm Spass gemacht.» Als Gesamtes wirken seine Songs wie rohe, ungeschliffene Diamanten. «Ich mag es nicht, wenn alles perfekt klingt», sagt er. 

In Deutschland auf Wohnzimmer-Tour 

ABU ist ein neugieriger Mensch. Der zierliche Mann wirkt stets aufgestellt und ein wenig quirlig. Viel Energie hat er die letzten Monate tatsächlich auch gebraucht. Denn der Berner reiste während mehrerer Wochen durch Deutschland. Dort hat er privat bei wildfremden Menschen gespielt – «Wohnzimmerkonzerte» lautete der programmatische Tourtitel.

«Das war schon ziemlich verrückt. Ich hatte keine Ahnung, wer mir als Nächster die Tür zu seiner Wohnung öffnet. Da hab ich gespielt, aber auch übernachtet. Das war für mich ein sehr spezielles Erlebnis, da ich ohne Band, sondern nur mit meinem Mischer unterwegs war.»

Nun freut er sich darauf, «wieder mit den Jungs zu spielen», sagt er. Am 16. März tritt ABU im Rahmen seiner aktuellen Tour in der Lady Bar auf. Wer auf ein emotionales Konzerterlebnis voller Tiefgang und Ehrlichkeit steht, sollte sich das nicht entgehen lassen.

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Wohnzimmermusik mit ABU, 16. März, 21 Uhr, Lady Bar, Feldbergstrasse 47, Basel.

Hier gehts zur kompletten Monatsübersicht:

«Die Clubbing-Highlights im März» 

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