Was hat «Star Wars: Rogue One» mit der Star-Wars-Reihe zu tun? Alles und nichts. Die Einordnung, ein kleiner Spoiler und eine Kürzestkritik.
Ja, er ist wieder da. Der berühmteste Helm der Filmgeschichte: Darth Vader. Chrr – Chrr – Chrr.
Kuckuck, ich bin wieder da! (Bild: ©Disney/Lucasfilm)
Ein Grund, sich den neuesten Star-Wars-Streich reinzuziehen, ist er allerdings nicht. Sein Auftritt ist so kurz, dass er von den spektakulären Landschaftsszenerien an die Wand gespielt wird. Dasselbe gilt für eine computeranimierte Prinzessin Leia, die für fünf Sekunden auf der Leinwand erscheint.
Wer nun empört brüllt: «Hey, das war ein Spoiler!», dem entgegne ich: «Sorry, aber dieser Auftritt war doch zu erwarten, oder?» (Und keine Angst, weiter spoilern tu ich nicht, auch wenn es noch ein paar Kleinigkeiten zu verraten gäbe.)
«Star Wars: Rogue One» – so viel war schon vor der Premiere durchgesickert – erzählt, wie die Pläne für den Todesstern in die Hände der Rebellen (genauer in die Hände von Prinzessin Leia) geraten. Also die Geschichte, an die der allererste gedrehte Star-Wars-Film «A New Hope» anknüpft. An dessen Ende wird dank eben dieser Pläne der Todesstern vernichtet.
Und für alle, die nun den Faden in diesem universalen Knäuel nicht finden, hier die zeitliche Einordnung ein bisschen ausführlicher.
Die Heldin Jyn Erso (Felicity Jones) und K-2SO – weil es natürlich auch in diesem Film einen Droiden geben muss, der für die coolen Sprüche zuständig ist. (Bild: ©Disney/Lucasfilm)
«Star Wars: Revenge of the Sith (Episode III)» endet damit, dass aus dem guten Anakin Skywalker der böse Darth Vader wird. Dieser begutachtet zusammen mit dem Imperator die Bauarbeiten am Todesstern, einer riesigen Raumstation mit der Kraft, ganze Planeten zu zerstören.
«Star Wars: Rogue One» erzählt nun die Geschichte der Rebellengruppe, die sich auf die Suche nach den Plänen für diese Waffe macht. Angeführt wird sie von Jyn Erso, der Tochter des Ingenieurs Galegin Erso, der den «Planetenkiller» entworfen hat.
Kuckuck zum Zweiten: Auch mich gibts wieder! (Bild: ©Disney/Lucasfilm)
Auf der Star-Wars-Zeitachse befindet sich der Film somit irgendwo zwischen «Episode III» und «Episode IV». Weil es wohl zu kompliziert gewesen wäre, all den folgenden Episoden neue Nummern zu verteilen, einigte man sich auf eine komplett neue Titelgebung und nennt «Rogue One» eine «Star-Wars-Story», die sich irgendwo am Rande abspielt und die Haupthandlung nur von aussen tangiert.
Damit könnte man auch sagen: «Star Wars: Rogue One» ist nice-to-have, aber kein Must.
Ausser für die Produkionsfirma Disney.
Für diese hat «Rogue One» eine Überbrückungsfunktion: Die «Episode VIII», jener Film also, der an denjenigen Star-Wars-Film anknüpft, der uns letzte Weihnachten scharenweise ins Kino lockte, wird erst in einem Jahr fertiggestellt sein. Und Darth Vader bewahre, dass wir die Franchise bis dahin vergessen haben könnten!
Keine Fortsetzung, ha!
Echte Fans werden deshalb auch «Star Wars: Rogue One» in sich aufsaugen wie Sauerstoff. Wer den Film allerdings links liegen lassen will und sich lieber auf die Haupthandlung konzentiert, der kann ihn auslassen. Und hat nix verpasst. Ausser ein paar Special Effects. Und wunderbare Landschaftsaufnahmen.
Und ein kleiner Tipp am Rande: Man sollte sich nicht zu sehr mit den Helden dieses Films anfreunden. Denn sie werden in keiner Fortsetzung je wieder vorkommen – ist doch diese schon längst gedreht.
PS: Wer noch mehr Spoiler wissen will, der kann bei «bild.de» gucken: «Diese 8 Dinge müssen Sie über Rogue One wissen.»
«Star Wars: Rogue One» läuft ab Donnerstag in den Basler Kinos.