Gesucht wird: Der Blues

Wer den Blues hat, soll sich melden: Die Basler Konzertreihe Blues Now sucht zusammen mit dem RFV Basel nach innovativen Zugängen zum Ursprungssound von Rock und Pop.

Haben die Aura des Blues gekonnt in den eigenen Sound eingeflochten: Navel. Ob sie auch teilnehmen werden? (Bild: ©Tabea Häberli)

Wer den Blues hat, soll sich melden: Die Basler Konzertreihe Blues Now sucht zusammen mit dem RFV Basel nach innovativen Zugängen zum Ursprungssound von Rock und Pop.

Beim Schweizer Radio und Fernsehen wurde der Blues Ende 2013 vorläufig aus dem Programm gekippt, in Basel hingegen sucht man nach den neuen Talenten: Die Konzertreihe Blues Now feiert dieses Jahr ihr fünfjähriges Bestehen mit einem Festival und lanciert dazu im Verbund mit dem RFV Basel einen Wettbewerb für die lokale Szene. Einzige Voraussetzung an die potentiellen Teilnehmer: sie müssen den Blues haben, irgendwo tief drin. Und dürfen ihr 40. Altersjahr noch nicht überschritten haben.

Verlangt wird nicht nur ein musikalischer Beitrag, in dem der Blues einen Widerhall findet, sondern ganz generell eine Auseinandersetzung mit diesem Gründungssound der Rockmusik. «Blues No Blues» heisst der Wettbewerb, und der ambivalent gehaltene Titel soll durchaus als offene Frage verstanden werden, sagt Patrick Kaiser, Präsident von Blues Now: «Wer sich mit dem Blues auseinandersetzt, beschäftigt sich mit den Anfängen der Rockmusik. Aber Blues gehört nicht nur den Vätern und Grossvätern, sondern hat sich weiterentwickelt und ist in verschiedene Genres aufgegangen. Unser Anliegen ist, dass sich Musiker der Region damit auseinandersetzen.»

Denn im Unterschied zum Ursprungsort des Blues, der USA, gebe es in der Schweiz – sowie generell in Europa – nur sporadisch Blues-Musiker, die einen innovativen Blues spielen und im internationalen Vergleich mithalten können. Diese kulturellen Unterschiede könne man nicht wegdiskutieren, «allerdings finden sich in vielen Genres Quereinflüsse des Blues. Im Rock, im Country, im Soul, im Jazz und auch im Hip-Hop», so Kaiser – also in Sparten, in denen auch die lokale Szene zu Hause ist.

Los, los!

«Blues No Blues» lockt somit – neben Auftritten am Jubiläumsfestival von Blues Now im kommenden August sowie einer Gage von 1500 Franken – mit der Einladung, einen alten Sound auf innovative Weise neu zu entdecken. Der traditionelle zwölftaktive Blues mag einer Neuerschliessung bedürfen, allerdings gibt es auch in der Schweiz Rockmusiker, die die Aura des Blues gekonnt in ihren Sound integriert haben, etwa den Zürcher Fai Baba oder die ex-Laufentaler Navel.

Tatsächlich sei das Interesse an «Blues No Blues» erfreulich gross, sagt Kaiser: «Wir haben bisher eine vielversprechende Menge an Bewerbungen erhalten.» Die Eingabefrist läuft noch bis zum 16. März. Entscheiden über die Einsendungen wird eine dreiköpfige Jury, bestehend aus Cla Nett von der Lazy Poker Blues Band, Blues-Special-Redaktor Martin Schäfer sowie Randy Chortkoff, Bluesproduzent und Eigner des US-amerikanischen Labels Delta Groove Music.

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