Grossräte wollen Skulpturhalle retten

Zwei SP-Grossräte wollen verhindern, dass die sparwillige Basler Regierung der Skulpturhalle die Türe zuknallt. Sparen liesse sich mit der Schliessung ohnehin nicht viel, argumentieren sie.

Die Regierung möchte die Abgüsse antiker Statuen einmotten lassen.

Zwei SP-Grossräte wollen verhindern, dass die sparwillige Basler Regierung der Skulpturhalle die Türe zuknallt. Sparen liesse sich mit der Schliessung ohnehin nicht viel, argumentieren sie.

An seiner letzten Sitzung hat sich der Grosse Rat mit deutlichem Mehr dafür ausgesprochen, das Sportmuseum weiterhin zu subventionieren. Die Regierung wollte den jährlichen Beitrag von 150’000 Franken aus dem Budget streichen. Nun kann das Parlament seine Museumsfreundlichkeit bald schon erneut unter Beweis stellen: Ein vorgezogenes Budgetpostulat will verhindern, dass auch die Skulpturhalle als Sparmassnahme geopfert wird.

Im Rahmen des Sparpakets 2015–2017 will die Basler Regierung 200’000 Franken aus dem Budget des Antikenmuseums Basel und Sammlung Ludwig streichen. Konkret beabsichtigt sie damit, die Skulpturhalle Basel vorübergehend zu schliessen. Vorübergehend, weil mittelfristig das Antikenmuseum und die Aussenstelle Skulpturhalle im Basler Ur-Museum an der Augustinergasse vereint werden sollen.

Die beiden Verfasser des Postulats, Leonhard Burckhardt und Sibylle Benz-Hübner (beide SP), möchten die Regierung nun dazu bewegen, diese 200’000 Franken wieder ins Museumsbudget aufzunehmen und damit die Skulpturhalle vor der Schliessung bewahren.

Spareffekt zweifelhaft

In ihrem Postulat verweisen Burckhardt und Benz-Hübner nicht nur auf die überregionale Bedeutung der Skulpturhalle. Sie zweifeln auch den gewünschten Spareffekt an. Die ausgestellten Objekte müssten nämlich bei einer vorübergehenden Schliessung weiterhin aufbewahrt und gesichert werden. Das könnte teuer werden, auch wenn Personalkosten eingespart würden. Der heutige Ausstellungsraum habe den Vorteil, dass er kostenlos zur Verfügung stehe.

Für den Erhalt der Skulpturhalle spricht laut Burckhardt und Benz-Hübner zudem die Tatsache, dass das Antikenmuseum am St. Alban-Graben allenfalls einen Ersatzstandort für Sonderausstellungen brauche, während das Kunstmuseum-Parking gebaut werde. «Aus all diesen Gründen ist es untunlich, das Antikenmuseum und sein Personal mit einer Massnahme zu belasten, deren Vorteile kaum ersichtlich, deren Nachteile dafür umso manifester sind», heisst es im Postulat.

Petition mit über 6500 Unterschriften eingereicht

Bereits im Mai 2015 ist eine Petition mit über 6500 Unterschriften gegen die Schliessung der Skulpturhalle eingereicht worden. Die Petenten hatten den entsprechenden Beschluss als «unrealistisch und unverantwortlich» sowie als «typische Schreibtischtat» gebrandmarkt.

Lebende Statuen anlässlich der Übergabe der Petition zur Rettung der Skulpturhalle im Mai 2015

Lebende Statuen anlässlich der Übergabe der Petition zur Rettung der Skulpturhalle im Mai 2015. (Bild: Dominique Spirgi)

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