Harry Potters Zauberwelt ist zurück – und mit ihr ein Koffer voll mit fantastischen Tieren

Das Tor in die Harry-Potter-Welt ist wieder offen: «Fantastic Beasts and Where to Find Them» erzählt die Geschichte der Zauberer Newt Scamander und Gellert Grindelwald. Potter-Autorin J.K. Rowling gibt damit ihr Debüt als Drehbuchschreiberin – und es ist gelungen.

Newt Scamanders Liebe für fantastische Tiere führt ihn nach New York.

(Bild: ©Warner Bros.)

Das Tor in die Harry-Potter-Welt ist wieder offen: «Fantastic Beasts and Where to Find Them» erzählt die Geschichte der Zauberer Newt Scamander und Gellert Grindelwald. Potter-Autorin J.K. Rowling gibt damit ihr Debüt als Drehbuchschreiberin – und es ist gelungen.

Du duu du du duu du duuu du… duu du du duu du duu.

Oder auch:

Jedes Kind kennt diese Melodie. Denn jeder Harry-Potter-Film fängt damit an.

Jetzt gibt es einen neuen Film, und der beginnt auch so. Der Zauberlehrling mit der runden Brille kommt darin aber nicht vor. Dafür ein paar andere Gestalten, deren Namen man aus Harry-Potter-Büchern und -Filmen kennt.

Der Film heisst «Fantastic Beasts and Where to Find Them», und exakt so lautet der Titel eines Schulbuches, aus dem Harry Potter in der Zaubereischule Hogwarts lernen muss. Der fiktive Autor des doppelt fiktiven Werkes heisst Newt Scamander, und seine Geschichte erzählt der Film.

Fantastische Welten

Für einmal also sieht es anders aus als sonst: J. K. Rowling hat dieses Mal direkt fürs Kino geschrieben. Es gibt kein Buch*, das man lesen könnte, bevor man in den Kinosaal huscht. Nein, die Story kennen wir noch nicht, und das ist gut so, denn so kann sich Spannung aufbauen.

Wer vor Jahren die Potter-Bücher las, wusste schon damals, dass dieser Stoff was für die grosse Leinwand war, dass Rowling ein Talent besitzt, Welten zu erschaffen jenseits der uns bekannten.

Das tut sie auch hier: Die fantastischen Tierwesen aus dem Filmtitel sind in der Tat zauberhafte Kreaturen – vom winzigen astähnlichen Insekt über das maulwurfähnliche Kleintier, das frech alles stiehlt, was glitzert, bis zum Phoenix mit den goldenen Federn.




Wo es glitzert, ist dieses Tierchen nicht weit. (Bild: ©Warner Bros.)

All diese Tiere leben in einem alten ledernen Koffer, den der etwas verschrobene Zauberer Newt Scamander (Eddie Redmayne) mit sich herumträgt. Wie die Zelte, die in den Harry-Potter-Filmen von aussen klein aussehen, innen drin aber palastähnlich gross sind, so ist auch dieser Koffer eine eigene Welt, die jedem Tierchen (und notfalls auch ihrem Herrchen) den angemessenen Platz bietet.

Mit diesem Koffer also trifft Scamander eines Tages per Dampfschiff aus Europa in New York ein. Er will hier ein weiteres Tier erstehen. Doch bevor es so weit kommen kann, entwischt ihm einer seiner Vierbeiner – und das Unheil nimmt seinen Lauf. Dass gleichzeitig ein Ungeheuer die Grossstadt unsicher macht, macht es nicht besser, denn nur Scamander weiss, dass es nicht sein Tier sein kann.

Das grosse Böse

Als Potter-Kenner ahnt man: Das Ungeheuer hat sicherlich mit böser Hexerei zu tun. Deshalb mischelt auch die amerikanische Version des Ministeriums für Magie mit. Auch in New York müssen Muggel (hier heissen sie No-Majs, gesprochen NouMätschs, was für Nicht-Magische steht) vor den Zauberern beschützt werden – oder war es umgekehrt?

Wie auch immer, der Kongress für Magie macht Newt Scamander seinen New-York-Aufenthalt zur Hölle. Nur die ehemalige, degradierte Aurorin Porpentina Goldstein (Katherine Waterston) steht ihm zur Seite, zusammen mit ihrer Schwester Queenie und einem Muggel-Bäcker namens Jacob Kowalski, der unverhofft in der magischen Welt gelandet ist.

Und in all dem Chaos gibt es auch noch eine kleine Gruppe von Menschen, die gerne ein zweites Salem inszenieren und alle Hexen und Zauberer unwiderruflich von der Erdoberfläche verschwinden lassen täten.




Ein Hexengegner (Ezra Miller, l.) und ein Minister für Magie (Colin Farrell) – kann das gut gehen? (Bild: ©Warner Bros.)

Dumbledores Nemesis

Wie gesagt, mit Harry Potter hat dieser Plot wenig zu tun. Wäre da nicht diese eine Macht, die über allem schwebt: Der grosse, böse Zauberer Gellert Grindelwald, so erfahren wir im Vorspann, ist entkommen und untergetaucht. Grindelwald, das ist die Nemesis von Hogwarts-Direktor Albus Dumbledore. Und dass er am Anfang des Filmes so prominent erwähnt wird, hat natürlich auch seinen Grund. Den verraten wir aber nicht.

Wir wissen aber ausserdem, dass auf «Fantastic Beasts and Where to Find Them» noch «Fantastic Beasts and Where to Find Them 2» (2018) und «Fantastic Beasts and Where to Find Them 3» (2020) folgen werden und darin die Geschichte von Dumbledore und Grindelwald erzählt werden wird (Grindelwald übrigens wird gespielt von Johnny Depp, auch das wissen wir bereits). Und so überrascht es uns auch nicht, dass Grindelwald auch am Schluss des ersten Filmes wieder auftaucht.

Doch um zu wissen, wie es mit ihm und Newt Scamander weitergeht, müssen wir uns gedulden. Auch das kennen wir – von den Harry-Potter-Büchern und -Filmen.

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«Fantastic Beasts and Where to Find Them» läuft ab Donnerstag in den Basler Kinos.

*Es gibt zwar ein Buch, das den Titel «Fantastic Beasts and Where to Find Them» trägt, doch dabei handelt es sich um ein Replika des Schulbuches, mit dem Harry Potter lernt. Die Geschichte Newt Samanders wird darin nur in einer kurzen biografischen Notiz erwähnt.

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