Heisses Fondue, rasantes Eishockey und eine verträumte Altstadt

Zwischen Bern und Lausanne, direkt an der Sprachgrenze, liegt die Universitätsstadt Fribourg. Hier landet der Kirsch in der Schokolade, der Käse im Caquelon – und der Puck im Tor. Nichts wie hin!

Blick von der Unterstadt hinauf zur Kathedrale.

(Bild: Lukas Tschopp)

Zwischen Bern und Lausanne, direkt an der Sprachgrenze, liegt die Universitätsstadt Fribourg. Hier landet der Kirsch in der Schokolade, der Käse im Caquelon, das Abwasser in der Standseilbahn, die Marionette im Museum und der Puck im Tor. Nichts wie hin!

Wir starten beim Bahnhof und schlendern dem Boulevard de Pérolles entlang. Plötzlich steigt uns verlockender Schokoladenduft in die Nase. Wir können nicht widerstehen, biegen rechts ab, immer schön der Nase nach, bis wir vor der Schokoladenfabrik Villars stehen.

Die Schokoladenfabrik Villars an der Route de la Fonderie.

Die Schokoladenfabrik Villars an der Route de la Fonderie. (Bild: Lukas Tschopp)

Im Fabrikladen wird einem eine Unmenge an Schokoladenfreuden angeboten. Sehr zu empfehlen sind die Likör-Tafeln: Schokolade, gefüllt mit Kirsch, Abricotine oder Absinth. 

Zurück im Stadtzentrum, passieren wir das imposante Gastspielhaus Equilibre. Dieses wurde im Jahr 2011 fertiggestellt und bietet ein vielseitiges Programm aus Ballett, Theater, Konzert und Oper.

Das Gastspielhaus Equilibre im Stadtzentrum.

Das Gastspielhaus Equilibre im Stadtzentrum. (Bild: Lukas Tschopp)

Um die Rubrik «Kulturtipp» abzurunden: Nahe der Villars-Fabrik liegt das Konzerthaus Fri-Son und in der Nachbargemeinde Düdingen (fünf Zugminuten entfernt) der Club Bad Bonn. Der ist zwar nicht ganz so gross wie das Fri-Son, dank der legendären Bad Bonn Kilbi aber weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Hinter dem Equilibre, auf der Grande Place, steht Fribourgs Antwort auf den Basler Fasnachtsbrunnen: Ein ebenfalls von Jean Tinguely erschaffenes Wasserspiel, eine Hommage an den 1971 verunglückten Fribourger Formel-1-Piloten Jo Siffert.

Jean Tinguelys Wasserspiel auf dem Grande Place.

Jean Tinguelys Wasserspiel auf dem Grande Place. (Bild: Lukas Tschopp)

Mit der Standseilbahn Funiculaire gehts hinunter in Fribourgs Altstadt, in die sogenannte Unterstadt. Seit 1889 ist die Standseilbahn in Betrieb. Angetrieben wird sie mit städtischem Abwasser.

Das Funiculaire verbindet das (neue) Stadtzentrum mit der Unterstadt.

Das Funiculaire verbindet das (neue) Stadtzentrum mit der Unterstadt. (Bild: Lukas Tschopp)

Über 200 gotische Fassaden, plätschernde Brunnen und grosse Pflastersteinplätze verleihen der Unterstadt einen einmaligen, leicht verträumten Charme. Hinzu kommen die vielen Holz- und Steinbrücken über die Saane, die quer durchs Tal ihre Bahnen zieht.

Wer hier das Shopping-Abenteuer sucht, wird nicht fündig. Stattdessen setzen wir uns ins Café du Tirlibaum an der Place du Petit-Saint-Jean und tauchen ein in die «Bolze»-Kultur: Einheimische sprechen hier ein eigentümliches Gemisch aus Deutsch und Französisch. Kultureller Höhepunkt ist die alljährliche «Bolze»-Fasnacht.

Zentrum der «Bolze»-Kultur: Der Place du Petit-Saint-Jean.

Zentrum der «Bolze»-Kultur: Der Place du Petit-Saint-Jean. (Bild: Lukas Tschopp)

Nun passieren wir die Cathédrale Saint-Nicolas – das eigentliche Wahrzeichen der Stadt – und biegen ein in die Rue de Lausanne. Hier wird die Stadt wieder lebendiger: Es reihen sich Boutiquen an Strassencafés, Imbissbuden und Restaurants.

Zum Schluss besuchen wir ein Heimspiel des HC Fribourg-Gottéron. Was für Basel der Fussball ist, ist für Fribourg das Eishockey: Wenn die eigenen Mannen das Eis betreten, fiebert die ganze Stadt mit. Auch wenn man nach wie vor auf den ersten Meistertitel wartet: Die Zeiten, als mit Slawa Bykow und Andrej Chomutow gleich zwei Weltklasse-Russen den Club beehrten, sind unvergessen.

Fribourg und Ambri in der BCF-Arena beim Einspielen.

Fribourg und Ambri in der BCF-Arena beim Einspielen. (Bild: Lukas Tschopp)

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