Lokalkrimis, die in Basel spielen, sind ein anhaltender Trend. Über die Qualität kann man sich streiten, was ihrem Erfolg keinen Abbruch tut. Daher bitten wir Sie um Auskunft: Lesen Sie diese Bücher? Und bietet Basel ein gutes Szenario für einen Krimi?
Ist Basel eine Krimistadt? Venedig, Skandinavien (ich weiss, dass das keine Stadt ist), oder London sind altbewährt. Wenn man an diese Orte denkt (denn womöglich war man noch nie da), braucht es nicht viel Fantasie, damit die Leiche unter dem Palazzo hervorschwappt, die Themse hinabtreibt oder seit vier Wochen in einer Blockhütte verwest.
Vor zirka zehn Jahren ist der Trend zum Lokalkrimi aufgekommen, und er macht keine Anzeichen, vorüberzugehen. Überhaupt war Krimi vor nicht langer Zeit eine Gattung, mit der sich keine Buchhandlung abgab, die etwas auf sich hielt. In Deutschland hat inzwischen fast jede Stadt mindestens eine Krimireihe, zum Beispiel die Eifel-Krimis, die einen organisierten Eifeltourismus nach sich gezogen haben. In der Schweiz ist es nicht anders. Wenn man in die Buchhandlung Bider und Tanner geht, findet man eine eigene Baselwand. Über die Stadt wird ohnehin viel publiziert, dazu passen die Krimis bestens, die in Basel spielen.
Die Nachfrage sei gross, sagt Raymond Wyler, Geschäftsführer der Buchhandlung. Genaue Zahlen will er nicht nennen. Laut dem Basler Reinhardtverlag, bei dem etliche Krimireihen erscheinen, die in unterschiedlichen Schweizer Städten spielen, haben sich die Baselkrimis von Anne Gold insgesamt 120’000 mal verkauft. Im Oktober erscheint Band neun.
Wenn man die Qualität der Bücher, die auf diesem Sektor erhältlich sind, anschaut, ist ihr Erfolg nicht immer ganz nachvollziehbar. Daher würde ich gern von Ihnen wissen: Lesen Sie Lokalkrimis? Welche? Warum? Und, um die Eingangsfrage wieder aufzunehmen: Ist Basel eine Stadt, die sich für Krimis eignet? Ist sie zu brav, zu propper, zu vorhersehbar, um sich hier Verbrechen vorzustellen? Oder gibt es Ecken, wo längst ein Tatort hätte gedreht werden sollen? Welche sind das?
Ich freue mich über Antworten in der Kommentarspalte oder an valentin.kimstedt@tageswoche.ch.