Je schlechter die Standlage, umso mehr Hostessen – ein Rundgang in Bildern

Die Art Basel ist glamouröser, aber man amüsiert sich bestens an der «Baselworld». Wer die 60 Franken Eintritt gerade nicht im Sack hat: Wir haben uns umgesehen.

In einem entfernten Winkel der Baselworld: Das Personal gleicht die Standlage aus. (Bild: Hans-Joerg Walter)

Die Art Basel ist glamouröser, aber man amüsiert sich bestens an der Baselworld. Wer die 60 Franken Eintritt gerade nicht im Sack hat: Wir haben uns umgesehen.

Ein paar Eckdaten sind schon Kult und eilen der «Baselworld» voraus, bevor man die Meesehallen überhaupt betreten hat. Dass die grossen Player unter den Uhrenherstellern zweistellige Millionenbeträge hinlegen für ihren Stand. Dass sie das Material dafür mit einem Dutzend Lastwagen ankarren lassen und sechs Wochen zum Auf- und vier zum Abbauen brauchen. Und dass die Uhrenbranche hier einen Grossteil ihrer Deals abwickelt.

Gemessen daran: So umwerfend ist das ganze nicht. Die Art Basel ist glamouröser, das Geld klimpert hier verspielter. Vielleicht liegt es daran, dass die Uhr, das einzige Schmuckstück für den Herrn, in einer Stilkrise steckt. Das sieht man an den aktuellen Modellen.

Entweder werden sie immer grösser, opulenter und mechanisch ausgefeilter, oder sie berufen sich auf Entwürfe aus den 1950er- bis 1970er-Jahren. Beides Zeichen von ästhetischer Ratlosigkeit. Bleibt die Frage: Wer, der sich moderner Mensch nennt, will überhaupt eine neue Uhr? Die wirklich ausgeflippten Leute, wie sie an der Art noch manchmal unterwegs sind, sieht man hier deswegen nicht.

Aber zugegeben, man amüsiert sich sehr gut an der «Baselworld». Ein Rundgang in Bildern.



Bulgari gar nicht scheu, mit einem Pavillon mit Schlangenmotiv in Kupfer gleich beim Eingang.

Bulgari gar nicht scheu, mit einem Pavillon mit Schlangenmotiv in Kupfer gleich beim Eingang.

Gefühlt jeder dritte Besucher kommt aus Asien. Wenn nicht wie dieser Herr, dann gern mit Rollkoffer, professioneller Spiegelreflexkamera für den Privatgebrauch und Louis Vuitton Kartonsack.



Der Mann rechts im Bild heisst Yi Zhou Sun und ist in China ein Filmstar. Die Begrüssung vom hohen Tissot-Tier fotografieren etwa 20 chinesische Journalisten. Kurz, man ist ganz unter sich. In einer anderen Rolle sieht er so aus:

Der Mann rechts im Bild heisst Yi Zhou Sun und ist in China ein Filmstar. Die Begrüssung durch ein hohes Tissot-Tier fotografieren etwa 20 chinesische Journalisten. Kurz, man ist ganz unter sich. In einer anderen Rolle sieht er so aus:



Am Omegastand, behauptet unser Fotograf, kann man an der jeweiligen Baselworld sehen, was die Videokünstler drei Monate später an der Art Basel zeigen werden.

Am Omegastand, behauptet unser Fotograf, kann man an der jeweiligen «Baselworld» sehen, was die Videokünstler drei Monate später an der Art Basel zeigen werden.



Der Rolexstand empfindet offensichtlich die Fassade des Messegebäudes nach.Wenn mans genau nimmt, haben die meisten Stände etwas gemeinsam, was bei ihren Preisen doch komisch ist: Sie sind formlangweilige Kästen. Hinein kommt man, versteht sich, nur mit Termin.

Der Rolexstand empfindet offensichtlich die Fassade des Messegebäudes nach. Wenn mans genau nimmt, haben die meisten Stände etwas gemeinsam, was bei ihren Preisen doch komisch ist: Sie sind formlangweilige Kästen. Hinein kommt man, versteht sich, nur mit Termin. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Hostessen: sehr viele.

Hostessen: sehr viele. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Sehr viele. Und je schlechter die Standlage:

Sehr viele. Und je schlechter die Standlage: (Bild: Hans-Joerg Walter)



Desto mehr Hostessen.

Desto mehr. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Hier ein Entwurf aus dem Hause Swarovski für den besonderen Anlass. Bekanntlich auch für das Unternehmen nur Pomp, das viel lukrativer mit Waffen handelt.

Hier ein Entwurf aus dem Hause Swarovski für den besonderen Anlass. Bekanntlich auch für das Unternehmen nur Pomp, das lukrativer mit Waffenoptik handelt. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Ein feinsinniger Marketingstreich: Die Hostessen in Miniröcke kleiden und die Theke, an der sie agieren, hinter Glas im ersten Stock des Standes platzieren.

Ein feinsinniger Marketingstreich: Die Hostessen in Miniröcke kleiden und die Theke, an der sie agieren, hinter Glas im ersten Stock des Standes platzieren. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Mit Klasse.

Mit Klasse. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Die Auszeichnung für den schlechtesten Entwurf der Saison geht an dieses Modell der Marke U-Boat, das Männer auf verlorenem Posten zum letzten Mal animieren will, etwas Ruch in ihre Erscheinung zu bringen.

Die Auszeichnung für den schlechtesten Entwurf der Saison geht an dieses Modell der Marke U-Boat, das Männer auf verlorenem Posten zum letzten Mal animieren will, etwas Ruch in ihre Erscheinung zu bringen.



Nasenfettentfernung.

Nasenfettentfernung. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Ein Traum fürs Schlafzimmer: Das Quallenaquarium im Stand von Omega.

Ein Traum fürs Schlafzimmer: Das Quallenaquarium im Stand von Omega. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Ein Gast in Schwung. Auch wenn wir dachten, dass man diese Jacke eigentlich offen tragen muss.

Ein Gast in Schwung. Auch wenn wir dachten, dass man diese Jacke eigentlich offen tragen muss. (Bild: Hans-Joerg Walter)



Wer braucht eine Uhr, wenn man so gut dieses Clockwise-Bag kombinieren kann?

Wer braucht eine Uhr, wenn man so gut dieses Clockwise-Bag kombinieren kann? (Bild: Hans-Joerg Walter)

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Die «Baselworld» läuft bis 26. März.

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