Das Netzwerk der Literaturhäuser, zu dem auch Basel gehört, verleiht seinen Preis dieses Jahr an Judith Schalansky. Das Netzwerk zeichnet Autoren für besonderes Engagement aus, ihren Text vom Buch an die Menschen zu bringen.
Dem Netzwerk der Literaturhäuser, zu dem auch das in Basel gehört, ist Vermitteln das wichtigste: Bei der Lesung wird das geschriebene Wort wieder zu einem gesprochenen. Eben dafür verleiht das Netzwerk alljährlich einen Preis: Er geht an deutschsprachige Autoren, die neue Wege der Vermittlung gehen. Wie das Netzwerk auf seiner Website verlauten lässt, sei das bei Judith Schalansky so stark der Fall, dass «sie selbst den Akt des Signierens zu einem künstlerischen Moment macht.»
Sie sei der Überzeugung, «dass sich jeder Text erst durch eine auf ihn zugeschnittene Gestaltung angemessen entfalte.» Das mache sie zur «idealen Botschafterin eines – vermeintlich – überkommenen Mediums.» Auch für ihre Literatur wird Schalansky gelobt, und zwar wegen ihres «genauen Blicks für alles Abseitige und Verschrobene».
Der Preis ist mit 11’000 Euro dotiert und wird an der Leipziger Buchmesse im März verliehen. Anschliessend geht Schalansky auf Lesereise durch alle vernetzten Literaturhäuser. In Basel liest sie am 14. Mai.
Schreiben und gestalten
Judith Schalansky wurde 1980 in Greifswald geboren und begann 2006 zu veröffentlichen: Zunächst ein Sachbuch über Frakturschrift, sehr poppig in schwarzes Kunstleder gebunden und mit pinkem Buchschnitt versehen. Ihr Prosadebüt gab sie 2008. 2011 brachte es der Roman «Der Hals der Giraffe» zu Beurteilungen wie «der beste Roman des Jahres» (Deutschlandfunk). Das Layout All ihrer Bücher gestaltet sie selbst.
Bei Matthes und Seitz gibt sie ausserdem die Reihe «Naturkunden» heraus, in der Naturbeschreibungen in allen Schattierungen zwischen Wissenschaft und Literatur zur Sprache kommen.
Judith Schalansky lebt in Berlin.