Keine Panik: Nach diesem Verwirrspiel geht die Welt auch nicht unter

Die Handlung des neuen X-Men-Filmes «Apocalypse» ist denkbar simpel. Konfus macht höchstens die zeitliche Einbettung der Handlung. Wir entwirren.

Die junge Storm und der böse Apocalypse.

(Bild: ©Marvel)

Die Handlung des neuen X-Men-Filmes «Apocalypse» ist denkbar simpel. Konfus macht höchstens die zeitliche Einbettung der Handlung. Wir entwirren.

Wer würde manchmal nicht gern die Zeit zurückdrehen? Einfach zurückreisen in die Vergangenheit, ein bisschen rumschrauben – und schwupp! – schon sieht die Zukunft anders und hoffentlich besser aus.

Comics können das. Und deshalb auch Verfilmungen von Comics. Aktuelles Beispiel: die X-Men.

Was der Vorteil eines solchen Vorgehens ist? Nun, man kann Figuren wieder auferstehen lassen oder ein zweites Mal neu einführen. So treffen die altbekannten X-Men im neuesten Streich beispielsweise einen jungen Mann namens Nightcrawler, der bereits im zweiten X-Men-Film «X2» eingeführt worden war – dessen Handlung aber wohlgemerkt rund 20 Jahre später spielt.

Klingt unlogisch, wäre da nicht zuletzt «X-Men: Days of Future Past» gewesen, der fünfte Teil der X-Filme, in dem der Mutant Wolverine die Vergangenheit und damit auch die Zukunft veränderte.

«Hä?», sagen Sie jetzt? Wir verstehen Ihre Verwirrung. Also noch mal von vorne:

Jetzt also kommt der sechste Teil der Saga ins Kino: «X-Men: Apocalypse». Der Film spielt in den 1980er-Jahren: Die Zukunft der jungen X-Men ist nicht mehr jene, die die alten X-Men kannten. Die Geschichte kann neu beginnen.

Und sie beginnt mit einem Grossreinemachen: weg mit dem Alten, her mit dem Neuen. Nicht nur die Mutanten sind dabei in Gefahr, wie das in den alten drei Filmen noch war, sondern es geht gleich der gesamten Erdbevölkerung an den Kragen, denn die Apokalypse ist da – in Gestalt eines Mutanten namens En Sabah Nur. 3500 Jahre lang war er in der Erde unter Kairo eingemauert und wird nun aus Versehen befreit.

En Sabah Nur mag Mutantenkräfte. Er sammelt fleissig und wird immer stärker. Die telepathischen Fähigkeiten von Professor Charles Xavier kämen ihm da sehr gelegen, sie würden seinen Plan, die Erde zu reinigen, viel einfacher gestalten. Mehrmals habe er schon aufgeräumt in ferner Vergangenheit, immer, wenn die Erde kurz vor dem Kollaps gestanden habe.

Die Bibel also, die vor der Apokalypse warnt, meint nichts anderes als diesen Mutanten, der immer vier schwache Gestalten um sich schart und zu seinen «Reitern» macht.

En Sabah Nur also macht sich an Professor X ran und versucht, sich in seinen Körper zu transferieren. Die X-Men wollen das verhindern – so simpel der Plot. Dass der Film trotzdem nicht allzu platt daherkommt, verdankt er den üblich guten schauspielerischen Leistungen des Casts um Michael Fassbender (Magneto), James McAvoy (Professor X) und Jennifer Lawrence (Mystique). Und natürlich den Spezialeffekten: Das ist schon ziemlich imposant, wie hier der Weltuntergang zelebriert wird.

Und eines sei verraten: Die Zukunft ist hier noch nicht zu Ende.

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«X-Men: Apocalypse» läuft ab dem 19. Mai 2016 in den Basler Kinos.

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