Leinen los für den Basler Musik-Sommer auf dem Fluss

Das Kulturfloss wird 15! Und obwohl dieses Mal die grossen Namen fehlen, haben Kapitän Krattiger und seine Besatzung auch dieses Jahr wieder ein beachtliches Programm zusammengestellt.

Flosskapitän Tino Krattiger sorgt auch dieses Jahr wieder für musikalische Leckerbissen. (Bild: Marc Krebs)

Das Kulturfloss wird 15! Und obwohl dieses Mal die grossen Namen fehlen, haben Kapitän Krattiger und seine Besatzung auch dieses Jahr wieder ein beachtliches Programm zusammengestellt.

Bald ist es wieder so weit: Das Kulturfloss geht zum 15. Mal am Rheinufer vor der Mittleren Brücke vor Anker. Die Besatzung um Flosskapitän Tino Krattiger hat sich auch dieses Jahr wieder kräftig ins Zeug gelegt, um dem Uferpublikum ein angemessenes Programm zu bieten. So einfach wie in den Jahren zuvor ist die Planung aber nicht verlaufen: Besonders bei der kanadischen Indie-Band Broken Social Scene war der Wurm drin – ihr Sänger Kevin Drew hat vor Kurzem abgesagt. Ausserdem sind zwei Tage im Kalender noch nicht offiziell gefüllt: Beim 9. und 15. August sind noch schwarze Punkte auf der Landkarte. 

Bei den Sponsoren hat sich nicht viel verändert: Manor bleibt weiterhin Hauptsponsorin und auch die Hirslanden Klinik ist immer noch dabei. Trotzdem: Mit knapp 100’000 Franken 17 Acts zu finanzieren ist keine einfache Sache. «Wir sind finanziell nicht so gut aufgestellt wie auch schon», meint Krattiger. Die Löcher wie im letzten Jahr mit Crowdfunding zu stopfen, komme aber nicht mehr infrage: Viel zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag, so der Flosskapitän.

Die grossen Acts bleiben aus

Die beschränkten finanziellen Mittel sind es auch, die Booker Heinz Darr die grossen Acts verwehren. Also werden Schweizer Hochkarätige und ein paar internationale Bands gebucht, «bevor wir sie uns nicht mehr leisten können»: Die internationalen Highlights sind dieses Jahr Six60, eine Fusion-Rockband aus Neuseeland, der englische Singer/Songwriter Dan Croll und die Australier Boy and Bear aus Syndey, die mit melodiösem Indie-Folk-Rock das Ufer bespielen werden:

Ein weiterer Höhepunkt sind Moop Mama aus München, die dieses Jahr den Auftakt machen: Eine 10-köpfige «Urban Brass Band», die – ganz in New Orleans-Manier – mit viel Bläsern aufspielt und das Ganze mit deutschen Protestreimen (oder «Bounce», wie sich der Hip Hop aus New Orleans nennt) untermalt. Angefangen haben Moop Mama in Fussgängerzonen mit unangekündigten Guerilla-Konzerten bis die Polizei anrückte – eine Zurückeroberung des urbanen Raumes, die ganz gut in die gegenwärtigen Basler Zeiten passt.

Viele Basler und ein alter Hase

Die Basler kommen auch dieses Jahr nicht zu kurz: Unsere hiesigen Darlings Sheila She Loves You besteigen das Floss am 4. August, dazu gesellen sich Soul-Talent Ira May, die Ska-Band Kalles Kaviar und Baschi für das Abschlusskonzert am 16. August. Andere Schweizer Namen im Programm sind Plüsch-Sänger Ritschi und die Berner Latino-Mundartisten Chica Torpedo. Und auch der alte Hase der Schweizer Musikszene ist wieder dabei: Endo Anaconda wird «trotz seiner leichten Seekrankheit», wie Krattinger schmunzelnd bemerkte, nach zwei Jahren wieder die schwimmende Bühne betreten.

Zwei Bands, die auch bereits eine Art Gastrecht auf dem Floss haben, sind der italienische Liedermacher Pippo Pollina und die Argentinier Karamelo Santo, die schon letzten Sommer für ein gefülltes Ufer sorgten und dieses Jahr am 1. August auftreten. Neu ist auch, dass das Floss zum ersten Mal ausschliesslich während der Schulferien stattfindet – «das sorgt für richtiges Flip-Flop-Feeling am Ufer» meint Krattinger und lacht. Das Programm lässt sich sehen und das Publikum dank Ferien dann wohl auch.

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29. Juli bis 6. August. Das gesamte Programm hier

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