Mit dem Ideenwettbewerb «kult&co» will die Kulturabteilung Basel-Stadt Kulturvermittlungsprojekte der freien Szene für Jugendliche fördern. Die Ausschreibung findet nun zum zweiten Mal statt.
Mit der Klasse ins Museum, das gehört in Basler Schulen zum Standard. Kein Schüler, keine Schülerin kann also klagen, er käme mit Kultur nicht in Berührung. Daneben sorgt die Abteilung Kultur mit ihren «Education Projekten» seit 2006 dafür, dass die Schulklassen mit Kulturvermittlern und Kunstschaffenden in einem partizipativen Prozess Projekte erarbeiten und durchführen.
Bis 2011 richteten sich diese Angebote, für die jährlich 300’000 Franken zur Verfügung stehen, nur an Institutionen. Zum zweiten Mal wird jedoch jetzt in Ergänzung dazu der Ideenwettbewerb «kult&co» ausgeschrieben, der sich an Kunst- und Kulturschaffende aller Sparten aus der freien Szene wendet. Diese sind aufgefordert, künstlerische Projekte einzugeben, die sich mit Schulen oder Jugendgruppierungen umsetzen lassen. Dafür stellt die Abteilung Kultur 70’000 Franken aus dem «Education Projekte»-Topf zur Verfügung – der maximale Betrag pro Projekt beträgt 20’000 Franken.
«kult&co» will einen vertieften Austausch zwischen Kulturschaffenden und Jugendlichen ermöglichen. Sechs Projekte wurden im ersten Jahr gefördert, und jene, die bereits durchgeführt wurden, ziehen eine positive Bilanz. Einerseits ist da Laura Pregger, die gemeinsam mit Designern für ein Designprojekt des Vereins für anspruchsvolle Alltagskultur (Depot Basel) mit 13- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schülern Alltagsobjekte genauer unter die Lupe nahm und sie zu neuen Objekten transformierte. Choreograph Norbert Steinwarz setzt zusammen mit den beiden Perkussionisten Alex Wäber und Olivier Membrez die Energie der Kinder in ein Tanz- und Musikprojekt um. Beide berichten davon, dass die Kinder den nicht-schulischen Kontext schätzten und mit Freude bei der Sache waren beziehungsweise noch sind.
Kein pädagogischer Auftrag
Dies wiederum bestärkt die Projektleiterin der «Education Projekte», Irena Müller, und die Beauftragte für Kulturprojekte bei der Abteilung Kultur, Regula Düggelin, in ihrem Vorhaben. Es gehe denn auch keineswegs um den Versuch, einen allfälligen Mangel im Schulsystem kompensieren zu wollen, sondern um ein aussergewöhnliches Angebot an die Schulen zu einem einmaligen Projekt, so Düggelin. Der Kontakt mit den Kulturschaffenden sei das Wichtigste, man verbinde damit auch keinen pädagogischen Auftrag. Am Schluss der Projekte soll allerdings jeweils eine Aufführung oder eine Ausstellung stehen. Derart gelangen die Schülerinnen und Schüler auch an die Öffentlichkeit und könnten zeigen, was sie können.
Die Projekte der Initiative «kult&co» zeigt den Schülerinnen und Schülern aber auch für einmal, dass sie vielleicht Talente ausserhalb der schulischen Leistungen haben. Wahrscheinlich schlummert zwar nicht in jedem ein kleiner Künstler, die gemeinsamen Projekte würden aber auch für ein neues Gemeinschaftsgefühl sorgen – im besten Fall, so ist man sich bei den Initanten sicher. Und so freut man sich auf die nächsten Projektangebote.
Projektangaben können ab sofort bis zum 15. Dezember bei der Abteilung Kultur Basel-Stadt eingereicht werden. Nähere Infos zur Eingabe gibt es auf deren Website oder bei den Education Projekten.