Neubeginn am Theater Roxy

Mit Sven Heier an der Spitze beginnt am Theater Roxy in Birsfelden eine neue Ära. Das Theater vor den Toren der Stadt möchte sich weiterhin als produzierendes Haus mit grenzüberschreitender Ausstrahlung profilieren ohne dabei den Bezug zur Standortgemeinde Birsfelden zu verlieren.

Als bisheriger Stammgast weiter im Roxy zu erleben: Die Compagnie Anna Röthlisberger (Bild: Matthias Heipel)

Das Theater Roxy will sich unter der neuen Leitung von Sven Heier in der Gemeinde Birsfelden stärker verankern und sich weiter als wichtiger Produktionsort für zeitgenössisches Tanz- und Sprechtheater profilieren.

Nun sind sie erst einmal angekommen im Theater Roxy Birsfelden. Gemeint ist das neue Leitungsteam mit dem deutschen Produktionsleiter Sven Heier an der Spitze, dem jungen Basler Theatermacher Yves Regenass als Dramaturg, dem neuen technischen Leiter Benjamin Hauser und Larissa Bizer, weche die neu geschaffene Stelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einnimmt. Und kaum angekommen schickt die neue Leitung ihre Theaterleute gleich wieder raus: In der Eröffnungsproduktion «Nostalgija / Heimwehe / Birsfelden» begeben sich die Künstlerinnen Nataša Rajković, Ivna Žic und Lea Letzel zusammen mit Birsfelderinnen und Birsfeldern auf einen Theaterparcours durch die Standortgemeinde des Theaters.

Und dies in Koproduktion mit dem grenzüberschreitenden Festival Culturescapes, das seine Ausgabe 2013 dem Balkan widmet. Auf Indentitätssuche soll es dabei gehen oder genauer um die Hinterfragung von Orten «als indentitätsstiftende Rahmen». Culturescapes ist auch der Rahmen von weiteren Eröffnungsproduktionen, wie etwa der Tanzabend «Eden» von und mit Mala Kline, dem Konzert mit Premurski Kavbojci und dem Tanztheater-/Performance-Doppelabend «Love Will Tear Us Apart» und «Paces» mit Saša Božić und Petra Hrašćanec sowie Petra Zanki. (Detaillierte Infos zu den einzelnen Produktionen gibt es auf der neugestalteten Website des Roxy.)

Lokalbezug und überregionale Kooperationen

Die Eröffnungsproduktion «Nostalgija / Heimwehe / Birsfelden» hat gewissermassen einen programmatischen Charakter. So möchte sich das Theater Roxy auf der einen Seite vermehrt in seiner Standortgemeinde Birsfelden verankern, sich weiterhin als überregionales Produktionszentrum für zeitgenössisches Tanz- und Sprechtheater profilieren und sich als starker Partner in einem Netzwerk mit Partnerhäusern und -institutionen in der Schweiz und im deutschsprachigen Raum etablieren. «Wir möchten erreichen, dass das Roxy verstärkt als öffentlicher Ort wahrgenommen wird, der lokalen, nationalen und internationalen KünstlerInnen sowie dem Birsfelder und Basler Publikum als lebendiger Begegnungs- und Produktionsort dient», ist in der Profilbeschreibung des neuen Roxy-Teams zu lesen.

Als wichtigste Aufgabe erachtet das Roxy aber nach wie vor seine Stellung als Produktionszentrum für Theater und Tanz. «Das Roxy ist im vollumfänglichen Sinne ein Produktionshaus das zeitgemässe und professionelle Bedingungen für dort produzierende Gruppen bietet», heisst es dazu. Das ist erst einmal nicht neu. Mit dem Label «Home Made» hat das Theater aber eine spezielle Marke für diese Produktionen kreiert. In der Reihe der Eröffnungsproduktionen trägt das Tanztheater «Almost_Always» der Compagnie Anna Röthlisberger. Der Auftritt der Tanzkünstlerin und ihrer Truppe kann zudem als Zeichen für Kontinuität verstanden werden, gehört Röthlisberger doch zu den vom früheren Leiter Christoph Meury begleiteten Stammgästen am Theater Roxy.

Nachwuchsförderung

Viel Gewicht legt das Roxy nach wie vor auch auf die Nachwuchsförderung. So zum Beispiel mit dem erstmaligen Auftritt der jungen Basler Schauspielerin und Performerin Melanie Schmidli mit einer Soloperformance mit dem Titel «Marielle, die Ehrjungfrau». Darüber hinaus wird das Roxy natürlich weiterhin Partner des Treibstoff-Festivals sein, das 2015 seine nächste Ausgabe erleben wird. Neu ist das Birsfelder Theaterhaus auch Mitglied des Theaterpools im Rahmen des Premio-Nachwuchspreises für Theater und Tanz, der vom Migros-Kulturprozent und der Ernst-Göhner-Stiftung gestiftet wird.

Überdies gibt das neue Roxy-Leitungsteam bekannt, dass das Theater die Frequenz des Programms erhöhen möchte. Bis Ende 2013 stehen 25 Vorstellungen auf dem Programm. Diese können zum Einheitspreis von nur 15 Franken besucht werden (daneben gibt es auch Gönnertickets für 30 Franken). Eine nicht übertragbare Saisonkarte für 150 Franken erlaubt den Besuch aller Vorstellungen.

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