Die beiden Basel verhandeln derzeit den Kulturvertrag, und im Basler Regierungspräsidium steht ein Wechsel an. Darum wird die Laufzeit des Basler Kulturleitbilds um voraussichtlich zwei Jahre verlängert.
Was lange währte, soll nun noch etwas länger gut sein: 2010 präsentierte der Basler Regierungsrat einen Entwurf für ein Kulturleitbild, das dann aber sogleich gründlich überarbeitet wurde. 2012 wurde die nun aktuelle Version verabschiedet – mit einer Laufzeit von 2012 bis 2017. Diese soll nun um voraussichtlich drei Jahre verlängert werden, teilt die Basler Regierung mit.
Die Begründung für die Verzögerung klingt einleuchtend: «Grund für die Verschiebung sind die laufenden Partnerschaftsverhandlungen zum Kulturvertrag mit dem Kanton Basel-Landschaft sowie der anstehende Leitungswechsel im Präsidialdepartement», ist in der Medienmitteilung zu lesen. Deshalb habe die Regierung beschlossen, die Arbeit am neuen Kulturleitbild nicht schon im Sommer 2016 aufzunehmen, sondern das weitere Vorgehen und den Zeitplan erst nach der Wahl der künftigen Vorsteherin oder des künftigen Vorstehers des Präsidialdepartements zu definieren.
Zeit für unerledigte Hausaufgaben
Mit der Verlängerung der Laufzeit bleibt den Verantwortlichen mehr Zeit, ihre selber auferlegten Hausaufgaben zu erledigen. Dazu gehört die Schaffung eines Museums- und eines Festivalkonzepts. Besonders die Forderung nach Ersterem hat auch im Grossen Rat immer wieder zu Diskussionen geführt. Jetzt ist das Museumskonzept offensichtlich auf gutem Weg. «Die Museumsstrategie wird im Herbst 2016 dem Regierungsrat vorgestellt», sagt Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement. Mehr könne er im Moment dazu noch nicht sagen.
Etwas Zeit bleibt auch noch für die Schaffung eines Festivalkonzepts. Dieses soll in Zusammenarbeit mit dem Partnerkanton Baselland ausgearbeitet werden, der gegenwärtig aber selber mit der Erneuerung seines Kulturleitbilds beschäftigt ist.
Das Basler Kulturleitbild 2012–2017 war weit mehr als nur ein Stück Papier. Wichtige Weichen wurden wie angekündigt gestellt. Allen voran mit dem neuen Fördermodell für die Basler Orchester, das in der klassischen Musikszene Basels einiges in Bewegung gebracht hat, und mit dem neuen Konzept zur Filmförderung.