Die Fondation Beyeler kündigt das Kunstereignis des Jahres an: Eine der grössten Gauguin-Ausstellungen mit Leihgaben von Museen und Sammlern aus der ganzen Welt startet im Februar 2015.
Er war Matrose und Börsenmakler, bevor er sich mit 35 Jahren ganz der Malerei hingab und mit seinem vereinfachenden Stil von Farbe und Form zum Begründer des «Synthetismus» und zu einem der wichtigsten Wegbereiter der Moderne wurde. Um die 800 Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen schuf Paul Gauguin auf seiner Suche nach dem verlorenen Paradies, die sein Leben und Werk prägte und ihn bis nach Tahiti führte.
Nun ehrt die Fondation Beyeler diesen bedeutenden Künstler mit dem aufwendigsten Ausstellungsprojekt seit ihrem 17-jährigen Bestehen. Sechs Jahre Vorbereitungszeit waren nötig, um die teilweise sehr fragilen und in der ganzen Welt verstreuten Kunstobjekte zusammenzutragen. «Die Organisation war schwierig, und wir mussten meist vor Ort bei den Museen vorsprechen», sagt der Direktor Samuel Keller.
50 Werke aus 13 Ländern
Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Rund 50 Meisterwerke aus 13 verschiedenen Ländern wird die Ausstellung umfassen, welche am 8. Februar 2015 eröffnet wird.
Unter den Leihgaben aus der Eremitage in Sankt Petersburg, dem Puschkin-Museum in Moskau, dem Musée d’Orsay in Paris oder dem Art Institute of Chicago – um nur einige zu nennen – befinden sich viele berühmte Gemälde, die auf Tahiti und in der Bretagne entstanden sind, sowie eindrückliche Selbstporträts des Künstlers aus seinen verschiedenen Schaffensphasen. In einem speziell für die Ausstellung eingerichteten Multimedia-Raum sollen dem Publikum ausserdem Gauguins Biografie und seine wichtigsten Werke vermittelt werden.
Hört her!
Ein derart grosses Projekt verlangt nach der entsprechenden Aufmerksamkeit: Gross angelegt war deshalb auch die gestrige Medienkonferenz, die nicht nur dem Zweck zugedacht war, möglichst früh auf das Ereignis hinzuweisen, sondern selbst bereits als Event aufgezogen wurde.
Die Rechnung ging auf: Von überall her reiste man nach Riehen an, um sich über das bevorstehende Kunstereignis zu informieren und es war an alles gedacht – vom stilvollen Ambiente mit einladendem Brunch bis hin zu den Special Guests Udo Kier und Vincent Perez, die den Zuhörerinnen und Zuhörern ein doppeltes Hörvergnügen bereiteten, indem sie abwechselnd in Deutsch und Französisch aus Gauguins autobiografischen Südsee-Aufzeichnungen «Noa Noa» vorlasen.
Samuel Keller und die beiden Kuratoren Raphaël Bouvier und Martin Schwander berichteten eingehend über Gauguins Leben und Werk, aber auch über die speziellen Anforderungen, die eine Ausstellung dieses Ausmasses an die Infrastruktur eines Museum stellt, um der erwarteten Besucherzahl gerecht zu werden. Wer sich heute schon mit ihnen freuen will, der kann sein Ticket für die Ausstellung ab sofort online bestellen.