Picasso und ein paar Amerikaner

Mit Ed Ruscha, Barnett Newman und Dan Flavin blickt das Kunstmuseum Basel 2013 gleich in zwei Ausstellungen über den Atlantik. Das Highlight wird jedoch sicherlich die Picasso-Ausstellung im Frühjahr sein.

Sicher das Highlight 2013: Picassos aus Basler Sammlungen im Kunstmuseum. (Bild: © Kunstmuseum Basel, )

Mit Ed Ruscha, Barnett Newman und Dan Flavin blickt das Kunstmuseum Basel 2013 gleich in zwei Ausstellungen über den Atlantik. Das Highlight wird jedoch sicherlich die Picasso-Ausstellung im Frühjahr sein.

Picasso und Basel – das ist eine lange Geschichte. Und hier ist nicht der Ort, sie im Detail nachzuerzählen. Aber der Ort, um darauf hinzuweisen, dass das Kunstmuseum Basel im Frühling 2013 – 46 Jahre nach dem legendären «Picasso-Jahr 1967» – die besonderen Beziehungen Basels zum spanischen Künstler zum Anlass für eine Retrospektive der besonderen Art nimmt. 

Blicken wir also nur kurz zurück: 1967 bewilligte die Bevölkerung von Basel-Stadt durch eine Volksabstimmung einen Staatskredit von sechs Millionen Franken, und die Baslerinnen und Basler sammelten in einer einmaligen Aktion 2,4 Millionen Franken, um die beiden bedeutenden Gemälde «Les deux frères» und «Arlequin assis» für das Kunstmuseum zu sichern. Picasso war über diese demokratisch zustande gekommene Liebesbekundung so gerührt, dass er der Stadt drei Gemälde und die berühmte Studie zu «Les Demoiselles d’Avignon» schenkte.

Doch nicht nur das Kunstmuseum verfügt über hochkarätige Picasso-Bestände, sondern auch die Fondation Beyeler. Die Picassos aus diesen beiden Sammlungen werden ab März den Grossteil der Ausstellung «Die Picassos sind da!» ausmachen. Dazu gesellen sich Werke aus zahlreichen Basler Privatsammlungen. Diese zusammenzutragen sei kein einfaches Unterfangen gewesen, sagt Nina Zimmer, die die Ausstellung zusammen mit Anita Haldemann kuratiert hat. Die Basler Sammler seien teilweise sehr diskret.

Umso faszinierender wird es sein, zu sehen, was sich in Basel alles an Picassos angesammelt hat. Quer durch die Jahre und durch die Medien wird sich die Ausstellung bewegen: Skulpturale Werke sind ebenso darunter wie Kupferstiche und Gemälde.

Amerikaner

Mit der Picasso-Ausstellung wird das Kunstmuseum bereits im Frühjahr wohl den Knaller des Jahres abliefern. Zumindest, was die Publikumsresonanz angeht. Denn die weiteren Jahresprogrammpunkte sind zwar nicht weniger spannend, taugen aber auf dem Papier doch deutlich weniger zum Kassenschlager.

Ed Ruscha ist der zweite Name im Kunstmuseums-Jahresprogramm. Ausgangspunkt für die Ausstellung «Los Angeles Apartments» sind Schwarzweiss-Photographien von Apartmenthäusern, die der amerikanische Künstler 1965 in Los Angeles knipste, und die er in Graphitzeichnungen neu umsetzte.

Amerikanisch wird das Jahr auch ausklingen. Eine von Bernhard Mendes Bürgi kuratierte Ausstellung wird im Herbst Zusammenhänge schaffen zwischen den Werken der drei abstrakten Künstler Piet Mondrian, Barnett Newman und Dan Flavin.

Gegenwartskunst

Von den angekündigten Ausstellungen im Museum für Gegenwartskunst ist die Herbstausstellung die wohl greifbarste: «Das Memento Mori in der Gegenwartskunst». Als Ausgangspunkt dafür fungieren Werke des schottischen Videokünstlers Douglas Gordon, die ergänzt werden durch Werke von Man Ray, Andy Warhol, Louise Bourgeois oder Tacita Dean.

Mit «Tell it to my Heart» wird im Januar mit Julie Ault nach Tim Rollins eine weitere Künstlerin aus dem Künstlerkollektiv Group Material näher beleuchtet. «Some end of Things» ist die konzeptlastigste der drei Jahresausstellungen und widmet sich prozessorientierten Arbeiten, denen das Sprunghafte inhärent ist. Der Ausstellungstitel ist dabei durchaus programmatisch zu verstehen: Es muss auch mal ein Ende geben.

Nächster Artikel