Die «Raumfilternacht 2012» verwandelte das Unternehmen Mitte einen Abend lang in ein multimediales Spektakel für alle Sinne.
Etwas verunsichert stehen drei Jugendliche am Eingang des Unternehmen Mitte. «Was ist denn da los?», fragt einer der jungen Männer fast ungläubig. Denn die Halle des Kaffeehauses scheint sich an diesem Abend in einen sphärischen Schwebezustand verwandelt zu haben. Über Decke und Bögen sowie Leinwände flimmern kaleidoskopische Muster, die sich erst beim genaueren Hinsehen in Projektionen der Stadt Basel verwandeln. Darüber hallt ein sanfter, wolkiger Klangteppich, der bezirzt und bezaubert.
Des Rätsels Lösung: Die «Raumfilternacht 2012», ein multimediales Kunstprojekt aus Licht, Bild und Ton, hat die ehemalige Volksbank als Teil seiner «Raumfiltertrilogie» in eine Basler Traumlandschaft getaucht.
Und was für eine: Hoch über den Videoimpressionen über die «Kulturstadt Basel» des Berliner Künstlers Stefan H. Ebner – entstanden in einem Zeitraum von zehn Jahren in Zusammenarbeit mit Mediengestalter Lucas Gloor – schwebt das Prisma des namensgebenden «Raumfilters». Ein sich stetig wandelnder, halbdurchsichtiger Projektionskörper, welcher die vorgefundene Situation samt den «Wahrnehmenden», sprich den Zuschauern bündelt, spiegelt und stetig ins Ungewisse wuchern lässt.
Lichter Klöppel-Zauber
Wie geschaffen für ein derart lichtes Erlebnis scheint da die märchenhafte Minimal-Musik des legendären US-Komponisten Steve Reich. Hinter den Leinwänden live von konzentrierten Schülern des Schlagzeugensembles der Basler Hochschule für Musik zum Besten gegeben: Ätherisch klingende Landschaften, so fein und fragil auf Marimbas geklöppelt, dass sie selber fast transparent wirken.
Auch wenn die drei Jungs ihr Bier dann doch lieber woanders trinken wollten (die Pubertät ist schliesslich ein schwieriges Pflaster für solch lichten Zauber): Für zahlreiche Schau- und Hörlustige entpuppte sich dieser ungewöhnliche Filterraum als durchaus reiche Traumlandschaft, die den Feierabend sanft ins Schlummerland übergehen liess. Ein sinnliches Spektakel, dem man sich jederzeit wieder aussetzen würde.
Quellen
www.raumfilter.net
www.mitte.ch