Sammlung der Basler Mission geht ans Museum der Kulturen

Das Museum der Kulturen Basel kann die umfangreiche ethnografische Sammlung der Basler Mission als Schenkung entgegennehmen. Ab 22. Mai werden ausgewählte Objekte, die bislang als Dauerleihgaben im Museum waren, in einer Sonderausstellung zu sehen sein.

«Star der Sammlung» der Basler Mission: eine Ganesha-Figur aus Südindien. (Bild: Museum der Kulturen Basel)

Das Museum der Kulturen Basel kann die umfangreiche ethnografische Sammlung der Basler Mission als Schenkung entgegennehmen. Ab 22. Mai werden ausgewählte Objekte, die bislang als Dauerleihgaben im Museum waren, in einer Sonderausstellung zu sehen sein.

Die Direktorin des Museums der Kulturen Basel, Anna Schmid, ist hoch erfreut: «Dass wir die Sammlung der Basler Mission als Schenkung entgegennehmen können, ist grossartig», sagt sie. Sie kennt die Sammlung, die dem Museum 1981 bereits als Dauerdeposita anvertraut worden ist, gut. Im Grossen und Ganzen zumindest, denn mit rund 12’000 Objekten ist sie doch recht umfangreich – auch wenn sich viele kleine Teile darunter befinden, wie Schmid einschränkt.

Schmid ist mit der Sammlung vertraut, weil sie mit den Vorbereitungen für eine Sonderausstellung zum 200. Geburtstag der Mission 21 beschäftigt ist. Die Ausstellung mit dem Titel «Mission Possible» wird am 22. Mai eröffnet. Sie will in erster Linie beleuchten, vor welchem Hintergrund und mit welchem Auftrag die Basler Missionare in die fernen Länder gereist sind, von wo aus sie mit den «Götzen-Figuren» zurückkehrten.

Spiegel der Basler Mission

In der Sammlung finden sich einige herausragende Objekte. Der eigentliche «Star der Sammlung» ist laut Aussage von Schmid eine 53 Zentimeter hohe Ganesha-Figur aus Südindien. Die elefantenköpfige Hindu-Gottheit reise als Leihgabe regelmässig in der halben Welt herum, sagt sie.

Der Bezug zur Basler Mission und damit auch zu Basel ist neben der Bedeutung der Objekte ein weiterer wichtiger Grund, warum die Direktorin des Museums der Kulturen von der Sammlung besonders angetan ist. «Es ist ein faszinierender Spiegel der Arbeit der Basler Mission», sagt sie. Die Objekte und ihre Beschriftung erzählten Geschichten, die über die Herkunft und die Bedeutung der einzelnen Objekte hinausgingen.

«Im Museum bestens aufgehoben»

So sehr sich das Museum und mit ihm auch die Basler Regierung über die Schenkung freuen: Faktisch ändert sich damit nicht viel. Die Sammlung wurde bereits 1981 als Dauerleihgabe dem Museum anvertraut. «Wir konnten vorher schon sehr frei mit der Sammlung umgehen», sagt Schmid.

Der Vorstand der Basler Mission hatte bereits im November 2014 beschlossen, die Sammlung in den Besitz des Museums überzuführen. «Die Objekte sind im Museum der Kulturen am besten aufgehoben», lässt sich Vorstandspräsident Karl F. Appl in einer Medienmitteilung zitieren. «Dort wissen wir sie in Händen von Fachleuten, die die Sammlung optimal betreuen und sie der Öffentlichkeit zugänglich machen.»

Ein reich beschenktes Museum

Das Museum der Kulturen ist ein reich beschenktes Kind. Im vergangenen Jahr konnte sich das Haus bereits über die Schenkung der Sammlung Valentin Jaquet mit 5000 Volkskunstwerken aus Lateinamerika freuen. Eine Auswahl dieser Objekte war bis Januar 2015 in der Ausstellung «Der Papageienkoffer» zu sehen. Wann die Objekte, die sich noch in der Obhut des Sammlers befinden, definitiv ins Museum gelangen werden, ist noch ungewiss.

Vor zehn Jahren konnte das Museum eine Sammlung mit 200 Bronzeplastiken, Steinskulpturen und Holzschnitzereien indischer Gottheiten entgegennehmen. Sie war von Jean Eggmann (1920–2004) zusammengetragen worden, der die Objekte auf seinen Indienreisen, die er für die Firma Ciba tätigte, zusammengetragen hatte.

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