Samuel Leuenberger: «Tiefpunkt? Ich leite einen nicht-kommerziellen Kunstraum in Baselland…»

Kurator Samuel Leuenberger hat 2015 viel Kunst gesehen, nichts vermisst – ausser der Familie –, und will 2016 endlich den langersehnten Kochkurs machen. Und vor allem bleibt er immer optimistisch.

Kurator Samuel Leuenberger hat an Basel nichts auszusetzen und findet: «Mach so weiter wie immer!»

Kurator Samuel Leuenberger hat 2015 viel Kunst gesehen, nichts vermisst – ausser der Familie –, und will 2016 endlich den langersehnten Kochkurs machen. Und vor allem bleibt er immer optimistisch.

Was war Ihr kulturelles Highlight 2015?

Petrit Halilajs «She, fully turning around, became terrestrial» in der Bundeskunsthalle in Bonn war ein absolutes Highlight. Und dann mit so vielen interessanten, offenen und spannenden Künstlern und Künstlerinnen zu arbeiten – sei es für Salts gewesen, für die Kunstkredit Basel-Stadt-Ausstellung oder «Les Urbaines» in Lausanne.

Der kulturelle Tiefpunkt 2015?

Ich leite einen nicht-kommerziellen Kunstraum in Baselland… Da gibt es immer wieder kulturelle Tiefpunkte, gerade was die Förderung betrifft. Aber wir hören nicht auf und machen weiter. Also sollten wir nicht so oft von den Tiefpunkten sprechen und uns auf die Highlights konzentrieren und freuen.

Der albernste Trend 2015?

Zum Glück gibt es in der Schweiz so viele Tageszeitungen, wo man Tag für Tag darüber informiert wird, was gerade in, out oder sonst noch unwichtig ist.

Was haben Sie verpasst?

Den Kochkurs, den ich immer schon machen wollte, die Istanbul Biennale, die ich wieder nicht gesehen habe, das letzte Konzert von Tom Waits. Zu viel, um es aufzuzählen.

Haben Sie etwas vermisst?

Nicht dass ich mich erinnern könnte.

Hat Sie etwas positiv überrascht?

Ragnar Kjartanssons «Seul celui qui connaît le désir» und Ugo Rondinons «I love John Giorno» – Ausstellungen im Palais de Tokyo in Paris. Beides wunderbar emotionale Ausstellungen auf unterschiedliche Art und Weise. Das Palais de Tokyo hat selten so gut ausgesehen.

Ihr grösster Fehler 2015?

Zu wenig Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.

Ihr Jahr in einem Lied zusammengefasst?

«Fly me to the moon» von Frank Sinatra.

Ihr Youtube-Video des Jahres?

Schon älter, aber immer wieder gut. Der menschliche Körper im Extremzustand.

Wofür haben Sie viel Geld ausgegeben – und hat es sich gelohnt?

Reisen und ja, es lohnt sich immer.

Worauf freuen Sie sich im 2016?

Als neues Mitglied der Kunstkredit-Kommission Basel-Stadt eine wichtige Rolle erfüllen zu dürfen und natürlich den Parcours Sektor der Art Basel organisieren zu können. Ausserdem freue ich mich sehr auf das Programm von Salts, das wir mit Elise Lammer zusammengestellt haben. Es bleibt immer eine stetige Herausforderung und ich freue ich mich sehr darauf. Und ja, Punkt 6 (der mit dem Fehler, Anm. d. Red.) sollte sich nicht wiederholen. 

Was wären Ihre Wünsche an Basel fürs kommende Jahr?  

Mach so weiter wie immer, du bist wunderbar!

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