Drei Basler Galerien spannen für eine Ausstellung zusammen: Idea Fixa, Stampa und von Bartha zeigen sechs Künstler in der Güterhalle beim Bahnhof St. Johann – was eine ungewöhnliche Gleichung ergibt: «3+6=1».
Über die Güterhalle am Bahnhof St. Johann haben wir vor einigen Wochen schon viel geschrieben. Damals eröffnete dort das Basler Künstlerduo Admir Jahic und Comenius Röthlisberger eine Ausstellung. Diese sollte aber nur der Auftakt einer ganzen Reihe von Projekten in der Halle sein, und nun geht es in die zweite Runde: Am Donnerstagabend mit der Vernissage von «3+6=1».
Was kryptisch klingt, macht nach der Aufschlüsselung der Rechnung Sinn: 3 Galerien zeigen 6 künstlerische Positionen in 1 Halle. Idea Fixa, welche die Halle gemietet hat, spannt dafür mit den Galerien Stampa und von Bartha zusammen. Jede Galerie durfte «zwei Positionen» für die gemeinsame Ausstellung einladen. Für Stefan von Bartha bedeutet das einen Freudentag – der Galerist monierte schon länger, Galerien in Basel könnten endlich mal etwas zusammen machen. «Wir setzen jetzt mit dieser Kooperation mal ein Zeichen», sagt er.
Metall, Wasser, Holz
Kein kleines Zeichen, muss man sagen. Denn die Halle mit ihren 1000 Quadratmetern Fläche bietet nun Platz für veritable Schwergewichte der Kunst. Bernhard Luginbühl zum Beispiel, um dessen Estate sich die von Bartha Galerie kümmert. Der 2011 verstorbene Berner wird gleich mit zwei grossen Skulpturen vertreten sein. Als zweiten Künstler hat von Bartha den Zürcher Beat Zoderer eingeladen, der sich vor Ort ein Bild machte, um ein passendes Werk vorzuschlagen.
Idea Fixa bringt neben dem Deutschen Nasan Tur, der einen Turm aus Flaggen errichtet, erneut das Duo Jahic/Röthlisberger in die Halle – quasi als Dank dafür, dass die beiden die Idee mit dieser Halle überhaupt hatten. Sie nutzen erneut die Grösse des Raumes für ein ausladendes Werk: Ein schwarzes Wasserbecken, in das immer wieder Tropfen fallen.
Die beiden Stampa-Künstler Zilla Leutenegger und Erik Steinbrecher machen das künstlerische Sextett komplett. Steinbrecher arbeitet wie Nasan Tur mit Flaggen, inszeniert auf hölzernen Paletten. Und Leuteneggers fragile Installationen schliesslich setzen einen filmischen Lichtpunkt in die dunkle Halle.
Die Ausstellung wird bis nach der Art Basel zu sehen sein. Während jener Woche wird dort zudem auch noch was laufen, verspricht Stefan von Bartha. Dann wird die Halle wieder leergeräumt – bis zum nächsten Projekt.
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3+6=1, Güterhalle Bahnhof St. Johann. 16. Mai bis 22. Juni 2014. Vernissage Do, 15.5., 18–20 Uhr.