Sehen und Gesehenwerden: Das Stadtcasino will mehr als die perfekte Akustik

Halbzeit beim Um- und Neubau des Stadtcasinos. Architekt Jacques Herzog verspricht eine überraschende Gestaltung des neuen Anbaus. Und von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich gibt es einen Millionen-Scheck.

Es geht voran mit dem Um- und Neubau des Stadtcasinos Basel. Zwar wird der neue Musiksaal statt 2019 erst 2020 wieder bespielt werden können, aber die Verantwortlichen geben sich zur Halbzeit der Bauarbeiten trotzdem zufrieden. Der Rohbau des neuen Foyer- und Garderobentrakts steht, jetzt geht es an den Feinschliff.

Und dieser Feinschliff hat es in sich. Um die berühmte Akustik des Musiksaals nicht zu gefährden, muss jedes noch so winzige Detail minutiös überprüft werden. Das reicht von den Ausmassen und dem Bezug der Bestuhlung bis hin zur Wahl der Farbpigmente, die alle in Akustiklabors überprüft werden müssen.

Geheimnis um den Foyer- und Garderobentrakt

Auch der Plan, die zugemauerten Fenster und das Oberlicht wieder zu öffnen, bedingt eine sorgfältige Vorbereitung. Spezielle Fenster sollen dafür sorgen, dass der Tramlärm draussen bleibt. Das ist teuer: 80’000 Franken kostet ein einziges Fenster, sagt Architekt Jacques Herzog.

Da kommt es den Verantwortlichen von der Casinogesellschaft natürlich gelegen, dass die Spenden für die Baukosten reichlich fliessen: Der Um- und Neubau kostet insgesamt 77,5 Millionen Franken. 38 Millionen stellt der Kanton zur Verfügung, den Rest muss die Casinogesellschaft aufbringen. «Wir haben bereits 33 Millionen Franken gesammelt, das hat unsere Erwartungen weit übertroffen», freut sich Christoph B. Gloor, Präsident der Casinogesellschaft.

Eine der gesammelten Millionen stammt aus der Sponsoringkasse der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Deren Generaldirektor Augustin Carstens überreichte am Mittwoch einen Scheck über diese Summe – als «Bekenntnis zum Standort Basel».

Über die Gestaltung des neuen Foyer- und Garderobentrakts schweigen sich die Verantwortlichen noch aus. Im Rohbau ist zu sehen, dass das zweistöckige Foyer sehr grosszügig bemessen ist. «Ideal für das Sehen und Gesehenwerden», sagt Herzog. Mehr darf die Öffentlichkeit aber noch nicht wissen. Gloor und Herzog versprechen eine besondere Ausstattung. «Wir wollen das Publikum aber erst an der Eröffnung des neuen Anbaus mit dem Innenausbau überraschen», sagt Gloor.

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