Songwriterin und der Soundbastler

Was geschieht, wenn Soulstimme auf Rhodesgroove trifft: Emilia Anastazja und Eliyah Reichen spielen verschiedene Stile und starten derzeit richtig durch. Im Parterre haben sie zum ersten Mal gemeinsam vor Publikum gespielt.

Lassen ihre beiden Stile zu einem Ganzen verschmelzen: Emilia Anastazja und Eliyah Reichen.

Wenn zwei sich hervorragend ergänzen, gibt eins und eins mehr als zwei. Beim Soul-Duo Emilia Anastazja und Eliyah Reichen ist das so. Im Parterre Basel spielen die beiden ihr Projekt erstmals gemeinsam dem Publikum vor.

Als Musiker zu jammen hat so seine Tücken. Man spielt unbeschwert und spontan drauf los, freut sich über unerwartet schöne Wendungen und weiss am Schluss gar nicht mehr genau, was man gespielt hat. Sängerin Emilia Anastazja passierte das als Teenager fast täglich. «Ich hatte neben fertigen Songs unzählige Ideen und Soundfragmente im Kopf, wusste aber nicht, wie ich sie zu ganzen Songs zusammensetzen sollte», erinnert sich die 24-Jährige. 

Inspiriert durch die US-Bassistin Me’Shell Ndegéocello bewegte sich die Tochter zweier Profimusiker zwischen R’n’B, Soul, Jazz und Funk. Viele Eigenkompositionen blieben lose Soundfragmente, doch über die Jazzszene in Luzern, wo Emilia immer wider spielte, fiel ihr Stil jemandem auf: Musiker Eliyah Reichen sprach sie auf ihre Musik an. Sie spielte ihm einige ihrer Ideen vor – viele unfertig, wie diese eben waren.

«Plötzlich waren es richtige Songs»

Dies war der Anfang des Zusammenspiels der beiden Musiker. Die beiden setzten sich tagelang zusammen und analysierten die Songs, die Emilia zum Teil schon vor zwei Jahren geschrieben hatte.

Eliyah ist Jazzpianist und Komponist, kommt aber stilistisch auch aus der Ecke, wo Beats und Basslines produziert werden. Diese fügte er Emilias Arangements bei und verpasste ihnen bei der Produktion eine klarere Struktur. «Plötzlich waren es richtig abgerundete Songs mit Anfang und Ende und einer Dynamik dazwischen», sagt Emilia.

Nun spielen die beiden als Duo – sie singt und spielt Gitarre, er spielt Rhodespiano und Klavier. Mit der Zusammenarbeit kam auch der Erfolg: Diesen Sommer spielen die Nachwuchstalente auf ihrer Tour am Blueballs Festival in Luzern auf der Seebühne, an prominenter Lage vor dem Kultur und-Kongresszentrum Luzern.

Die Tour beginnt am Donnerstagabend mit der Erstaufführung ihres Sets. In intimem Rahmen präsentieren sie im Parterre Basel ihre Songs – teils zu zweit, und teils mit Unterstützung einer Band. Dominik Burkhalter spielt Schlagzeug und Rodrigo Aravena Bass. Auch ein Minialbum (EP) sei in Planung. «In ungefähr zwei Wochen veröffentlichen wir drei unserer Songs im Internet», sagt Emilia. Der Name der EP steht noch nicht fest, aber: «Wir finden schon noch einen passenden Titel», sagt Emilia verschmitzt.

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