Spaziergänge der Kunst entlang

Eine kleine Publikation namens «Art Walk» schickt Basler und Touristen auf Reisen durch die Stadt. Das Ziel: Die Wahrnehmung von Kunstwerken im öffentlichen Raum.

Ein Blick ins Buch «Art Walk». (Bild: Screenshot Merianverlag)

Eine kleine Publikation namens «Art Walk» schickt Basler und Touristen auf Reisen durch die Stadt. Das Ziel: Die Wahrnehmung von Kunstwerken im öffentlichen Raum.

Wie oft am Tag gehen Sie an einem Kunstwerk vorbei? Nehmen Sie es als Kunst wahr? Nehmen Sie es überhaupt noch wahr?

Kunst im öffentlichen Raum kommt eine oft undankbare Rolle zu. Teils versteckt, teils missverstanden, teils geliebt, teils missbraucht, ziert sie unseren Lebensraum. Zur Lebensqualität soll sie beitragen, heisst es. Vieles jedoch bleibt unentdeckt. Deshalb ist es nicht schlecht, dass uns ein gerade erschienener kleiner Führer auf Spaziergänge durch Basel schicken will, die uns die Kunst im öffentlichen Raum (wieder-)entdecken lassen.

Die kleine Publikation «Art Walk», die auch perfekt in die Tasche passt, beschreibt fünf Spaziergänge durch die Stadt, vom Bruderholz bis ins Klybeck. Ausgewählt wurden die Spaziergänge von Kunstschaffenden: Nora Rekade und Valentina Stieger schicken uns vom SBB-Stellwerk zur Schifflände, Tina Z’Rotz und Markus Schwander von der Elisabethenanlage zum Petersplatz, Werner von Mutzenbecher macht uns den Weg vom Unispital zur Gewerbeschule schmackhaft, Maya Rikli und Jürg Stäuble lassen uns vom Riehenring zum Kannenfeldpark wandern, und Andrea Saemanns Weg schliesslich führt vom Dreispitz ins Gellert.

Objektives und Subjektives

Die Kunstschaffenden beschreiben objektive Fakten zu den vorgestellten Werken, merken aber auch persönliche Eindrücke an. Das Buch ist eine Momentaufnahmen, denn nicht alle Kunst im öffentlichen Raum bleibt für ewig bestehen. Manche haben sich uns schon eingeprägt, der «Hammering Man» am Aeschenplatz etwa, andere haben viele noch nie gesehen. Die Pilze von Monica Studer und Christoph van den Berg auf dem Dach des Hauses für elektronische Künste beispielsweise. Andere gebrauchen unsere Kinder wie selbstverständlich als Spielobjekte, so wie die Steinskulpturen mitten im Kannenfeldpark.

Mit diesem Büchlein lässt sich vieles entdecken. Und es macht uns klar, dass die Realisierung öffentlicher Kunst in Basel eine Tradition hat, die bald 100 Jahre zurückreicht. Programmatisch will der Kanton die Wahrnehmung fördern. «Art Walk» hilft uns auf die Sprünge, sollten wir das bisweilen vergessen.

(Bild: )

«Art Walk – Spaziergänge durch Basel», Christoph Merian Verlag 2012. Hier gibts einen Blick ins Buch.

Nächster Artikel