Seit den 1970er-Jahren zahlt der Kanton Basel-Stadt Jahr für Jahr 100’000 Franken an die Römerstadt Augusta Raurica in der Baselbieter Gemeinde Augst. Und niemand in Basel störte sich daran – auch nicht, als das Baselbiet begann, in Sachen Kulturpartnerschaft immer knausriger zu werden. Bis die neue Museumsstrategie an die Staatsbeiträge zugunster der Baselbieter Institution erinnerte, die in einem Staatsvertrag mit den Kantonen Basel-Landschaft und Aargau festgelegt sind.
SVP und LDP stellen in ihren Kommentaren zur Museumsstrategie diese Zahlungen in Frage. Die beiden Parteien monieren, dass der Kanton Basel-Landschaft umgekehrt nichts an Basler Museen bezahle. Tatsächlich hat der Landkanton erst kürzlich beschlossen, die Unterstützung der Fondation Beyeler und des Kunstmuseums Basel aus dem Swisslos-Fonds zu streichen. Dazu kommt, dass Augusta Raurica neu und das indirekt auf Kosten von Basler Museen Bundesgelder in der Höhe von 400’000 Franken erhält.
Die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann hält nichts von einer Retourkutsche, die eine Einstellung der städtischen Zahlungen offensichtlich wäre. Die «bz Basel» zitiert sie mit den Worten: «Augusta Raurica ist ein bedeutendes Kulturerbe der gesamten Region und der Regierungsrat Basel-Stadt will die entsprechende Verantwortung im Sinne des Vertragswortlauts mittragen.» Eine Streichung der Beiträge wäre übrigens nicht von heute auf morgen möglich. Im Staatsvertrag ist nämlich eine Kündigungsfrist von vier Jahren verankert.