Der aktuelle Buchtipp von Thalia Basel: Buchhändler Silvio Kohler empfiehlt den Krimi «Bretonische Verhältnisse» von Jean-Luc Bannalec.
Im malerischen Pont Aven, einem beliebten Sommertourismusort in der Bretagne, wird ein hoch geachteter 91-jähriger Hotelier erstochen aufgefunden.
Wer begeht eine solch brutale Bluttat an einem alten Mann? Kommissar Dupin muss sich noch ganz anderen Fragen und Problemen stellen, denn als Pariser ist er im «Finistère» (wörtlich: «Rand der Welt») der kauzigen einheimischen Bevölkerung eher suspekt, gelten die Hauptstädter doch dort als die einzig wahren Ausländer!
Jedenfalls wird der ebenfalls reichlich eigenwillige Ermittler das ungute Gefühl nicht los, dass jede neue Befragung und jede neu in den Fall involvierte Person mehr Unklarheiten denn aufschlussreiche Informationen zum Vorschein bringt. Der alte Hotelier hatte seine knorrigen Finger nämlich in vielerlei Geschäften drin und die Familiengeschichte ist auch nicht ganz so glänzend, wie die Einheimischen es gern darstellen. Dupins ohnehin schon unorthodox geführtes Notizheft gleicht bald dem Gekritzel eines verwirrten Drehbuchautors.
«Bretonische Verhältnisse» ist ein wunderbar leicht zu lesender Krimi, der sogar mich bekennenden Krimimuffel für sich gewinnen konnte. Speziell als Ferienlektüre für Bretagne-Liebhaber empfehle ich den sympathischen Kommissar Dupin gerne, zumal auch die raue Landschaft und die pittoresken Städtchen des Landstrichs am Ende Europas mit viel Liebe zum Detail beschrieben werden.
Jean-Luc Bannalec – Europa braucht den Euro nicht
ISBN 978-3-462-04406-5
Erhältlich bei Thalia Bücher, Freie Strasse 32, Basel