Operette im Theater Basel: Zu hohe Töne und andere Halsprobleme

Wegen einer Erkältungswelle musste das Theater Basel die Premiere der Operetten-Revue «Die Blume von Hawaii» verschieben. Verschoben werden musste auch die Tonlage gewisser Gesangspartien, die für das Schauspiel-Ensemble zu hoch waren.

Die Premiere von «Die Blume von Hawaii» (hier ein Foto einer Probe) musste verschoben werden. (Bild: Sandra Then)

Klar ist: Abgerechnet, das heisst rezensiert, wird erst nach der Premiere. Die wäre auf Donnerstag angesetzt gewesen. Doch dann musste der Start der Operetten-Revue «Die Blume von Hawaii» kurzfristig auf Sonntag verschoben werden.

«Das Wetter und Halsentzündungen kollidierten mit den Endproben», teilte das Theater mit. Und: «Um allen Beteiligten die Chance zu geben, nicht nur parallel krank, sondern gleichzeitig gesund und fit zu sein, benötigt das künstlerische Produktionsteam zusätzliche Probezeit, um den Abend finalisieren zu können.»

Diese Worte lesen sich beinahe so verschwurbelt wie die Handlung der Revue, die den Befreiungskampf von hawaiianischen Nationalisten in ein champagnerbeschwipstes Liebeskarussell packt. Theatersprecherin Ingrid Trobitz präzisiert auf Anfrage: Gleich mehrere Krankheitsfälle hätten zur Folge gehabt, dass das Ensemble während den Endproben dezimiert war. «Die Beteiligten wünschten sich mehr musikalische Proben.»

Zu hohe Töne

Und diese musikalischen Endproben waren sehr wichtig. Das Theater Basel hat sich nämlich entschieden, die Revue nicht mit Operettensängern, sondern mit Schauspielern aus dem Ensemble zu besetzen. Dass die Basler Schauspieler wunderbar singen können, haben sie bereits mehrfach bewiesen. Die hohen Tonlagen, wie sie in der Originalpartitur stehen, überfordern nun aber manche Schauspieler. Gewisse Gesangspartien mussten darum ein paar Stufen tiefer geschraubt werden. «Jetzt klingt alles wunderbar», sagt Trobitz.

Wie aus dem Theater zu vernehmen ist, geschah diese Korrektur erst spät. Ein engagierter Gesangslehrer habe sich lange nicht davon abbringen lassen wollen, aus den Schauspielern Operettensänger zu machen.

Dass eine auf ein Schauspiel-Ensemble angepasste Operette grosses Vergnügen bereiten kann, hat man in Basel bereits mehrmals erleben können. Unvergesslich etwa die herrliche Verballhornung des «Weissen Rössl», die Herbert Wernicke 1990 über die Bühne der damaligen Basler Komödie gefegt hatte.

Ist wirklich sehr hoch gesungen: Einer der Evergreens aus «Die Blume von Hawaii».

Theater Basel: «Die Blume von Hawaii» von Paul Abraham. Premiere am Sonntag, 1. Okober auf der Grossen Bühne.

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