Die Friends Bar veranstaltet am Samstag das grosse Finale der «Trinkenhilft»-Aktion. Sie soll dem «Feldberg Zine» der Basler Journalistin Ana Brankovic eine Anschubfinanzierung verschaffen – einer Publikation, die dem bunten Leben an der Feldbergstrasse gewidmet ist.
Unter dem Label «Trinkenhilft» findet am Samstagabend das grosse Finale der Sammelaktion für das «Feldberg Zine» statt. Unter dem Motto «Friends inviting Friends with Friends» trifft man sich zum gemeinsamen Umtrunk in der Friends Bar. Willkommen ist jeder – egal ob Freund, Stamm- oder zufälliger Gast. Hauptsache, es kommt Geld für das Projekt zusammen; zehn Prozent des Barumsatzes gehen an das «Feldberg Zine».
Die von der Basler Journalistin Ana Brankovic lancierte Publikation soll veranschaulichen, wie gegensätzlich und bunt das Leben an der Feldbergstrasse tatsächlich ist. Um dieses Vorhaben zu realisieren, haben sich Freunde von Brankovic zusammengeschlossen. Alles entsteht im Team, auch die Finanzierung dieses kreativen Projekts. Die Party in der «Friends Bar» ist bereits die dritte Veranstaltung rund um das «Feldberg Zine». So hat unter anderem der Basler Rapper Zøla im «Feldberg Kiosk» ein Konzert gegeben.
Die Feldbergstrasse ist ein lebhafter Ort. «Hier findet man vom Design-Geschäft wie dem Taktil, über den Plattenladen Plattfon und das Erasmuslädeli so viel verschiedenes. So entstehen spannende Clashs», sagt Shirin Zaid, die im Gemeinschaftsprojekt «Feldberg Zine» mitwirkt. Genau diese Clashs sollen am Samstagabend in der Friends Bar entstehen, Gegensätzliches soll aufeinandertreffen. «Wir haben neben dem Basler DJ Zois auch Nico Faacil, Raphallus und Zenit aus Biel eingeladen, den Abend musikalisch mitzugestalten», sagt Zaid. Ziel sei es, dass auch Nicht-Basler die Feldbergstrasse für sich entdecken.
Entstanden ist die Idee für das «Feldberg Zine» im Rahmen der Masterarbeit von Ana Brankovic, die an der FHNW HGK Basel Visuelle Kommunikation studiert. Das Magazin, das in Do-it-yourself-Manier produziert wird, sei als Beitrag zum hyperlokalen Journalismus zu verstehen, sagt Brankovic. Also als ein Medium, das Nachrichten zu einem ganz bestimmten, begrenzten Stadtteil verbreitet.
Brankovic hat selber vier Jahre lang an der vielbefahrenen Durchgangsstrasse gelebt. «Ich weiss noch, wie meine Eltern damals meinten, dass ich im Kleinbasel aufpassen solle – das sei gefährlich dort.» Bis heute sei ihr noch nie was Schlimmes passiert, weder an der Feldbergstrasse noch sonst wo im Kleinbasel. «Dieser Ruf wurde durch die mediale Berichterstattung geschaffen und wird durch dieselbe wieder verworfen – mit den Feldberg-Publikationen, die über das ganz normale Leben an der Feldbergstrasse mit all ihren Kuriositäten berichten. Ein Stück Schweizer Alltagskultur eben», sagt Brankovic.
Die Feldbergstrasse ist in den Augen von Brankovic eine Art Nicht-Ort. Ein Ort, dessen Funktion lediglich der flüssige Verkehr von Gross- nach Kleinbasel sei, «eine Transitzone, durch die bewusst kein Trämmli, sondern der ‹Dönerexpress› Nr. 30 fährt», sagt Brankovic. Und dennoch «hat sich ausgerechnet an diesem Nicht-Ort, eine ganz eigene, dynamische Alltagskultur entwickelt, die ich äusserst inspirierend finde».
Es ist das Banale, Alltägliche und Unverfälschte, das Brankovic – und so manch andere auch – an dieser Strasse reizt. «Die Feldbergstrasse ist ein Begegnungsort für jung und alt, Familien, Künstler, Schreiner, Bauarbeiter, Imbissbetreiber und Designer.»
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«Trinkenhilft Finale», 28. Mai, 20 Uhr, Friends Bar, Feldbergstrasse 45, 4057 Basel