Wo kann man Werke von über 200 Kunstschaffenden sehen? An der «Regionale» natürlich. Man muss dazu nur etwas reisewillig sein – der Anreiz dafür wurde in diesem Jahr noch erhöht: 19 Häuser im Dreieck Basel-Freiburg-Strasbourg gilt es für den Gesamtüberblick aufzusuchen.
Mit dem Advent kommt, so sicher wie Weihnachten, jedes Jahr die «Regionale». Zum 16. Mal gibt sie einen Einblick ins Schaffen vieler Künstler und Künstlerinnen aus dem Dreiländereck. Rund 250 sind es in diesem Jahr, verteilt auf 19 Ausstellungshäuser.
Moment mal – 19 Häuser? Jawoll, die Liste ist länger geworden, so lang wie noch nie. Vor wenigen Jahren noch hatte man die Zahl der teilnehmenden Kunsträume beschränkt, um die ehemalige Weihnachtsausstellung nicht ausufern zu lassen. Manch ein Kulturraum, der sich bewarb, konnte nicht berücksichtigt werden.
Man habe denn auch tatsächlich lange diskutiert, ob man das Feld öffnen wolle, sagt Felicitias Diering, der die Organisation der «Regionale» obliegt. Doch man habe ein konkretes Anliegen dafür gehabt: Alle drei neuen Räume nämlich sind in Frankreich beheimatet – La Filature in Mulhouse und das CEAAC sowie das Stimultania in Strasbourg. Man habe dort ein grösseres Cluster schaffen wollen und damit mehr Anreiz für beispielsweise das Basler Publikum, dorthin zu reisen. Dazu kommt noch ein zumindest halb-neuer Raum in Basel: Das M54 hat sich einen Satelliten eingerichtet, im Kunstraum Florenz auf dem Dreispitzareal.
Mit Ankäufen ist bald Schluss
Die «Regionale» wird somit noch stärker zur grenzübergreifenden Plattform und ein noch grösseres Ding als je zuvor. Allerdings ist trotz der grösseren Zahl von beteiligten Häusern die Zahl der ausstellenden Kunstschaffenden nicht gestiegen. Das liegt daran, dass manche Häuser reduziertere Schauen zeigen als auch schon. Die Kunsthalle Basel als einer der grössten Player beschränkt sich beispielsweise auf acht Künstler und Künstlerinnen – gibt ihnen dafür aber genug Platz, um sich angemessen präsentieren zu können.
Für Basler und Baselbieter Kunstschaffende und Kunsträume hat die diesjährige «Regionale» zudem einen unerhofft politischen Charakter erhalten: Zum letzten Mal wird dieses Jahr die Kunstkreditkommission des Kantons Basel-Landschaft die Ausstellungen besuchen, um Ankäufe zu tätigen. Denn geht es nach der Baselbieter Regierung, so werden die Ankäufe des Kantons ab nächstem Jahr gestoppt – was nicht nur Baselbieter, sondern auch baselstädtische Kunstschaffende trifft. Den ausstellenden Institutionen ist es deshalb ein Anliegen, diese «Regionale» auch als Plädoyer gegen diese Sparmassnahmen zu nutzen.
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«Regionale 16», diverse Häuser, 26. November 2015 bis 3. Januar 2016. Detailprogramm der einzelnen Institutionen unter www.regionale.org.