Von Silodach bis Autokino: Vier Tipps für besondere Filmnächte im Freien

Für Filmabende im Freien gibt es interessantere Orte als das Open-Air-Kino auf dem Münsterplatz. Vier Alternativen.

Draussen Filme zu schauen ist ein absolut adäquates Kulturprogramm für die warmen Monate.

Geht es Ihnen auch so wie mir? Ich vermisse in den warmen Monaten die gesellschaftliche Akzeptanz dafür, sich ganze Abende mit Serien oder Filmen zu vertreiben. Im Januar stört sich niemand daran, wenn ich mich mit der dritten Staffel «Fargo» vergrabe (unbedingte Anschau-Empfehlung übrigens – ist die beste Staffel bisher). Im Juni hingegen ist derlei Verhalten weniger opportun, sollte man sich doch lieber unter Menschen begeben und an den Ufern hiesiger Fliessgewässer alkoholhaltige Erfrischungen zu sich nehmen.

Das Beste aus beiden Welten verbinden Open-Air-Kinos. Manche Filme wirken erst so richtig auf der Grossleinwand und in der immer dunkler werdenden Stadtlandschaft. Wenn sich dort auch keine mehrstündigen Serienmarathons durchziehen lassen, so kann man doch gepflegt einen Film geniessen.

Dafür muss man auch nicht den Münsterhügel besteigen. Der aktuelle Jahrgang des Allianz Cinema (früher Salt Cinema, noch früher Orange Cinema) fällt ohnehin durch ein eher uninspiriertes Programm auf. Nein, in und um Basel gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten. Die Frischluft-Filmsaison beginnt gerade jetzt. Viel Spass!

Autokino Pratteln

Handverlesene Popcorn Movies, auf den Punkt gebratene Burger, Milchshakes und rollschuhfahrende Servicekräfte, beim Cinema Drive-In Pratteln kann man sich der Nostalgie hingeben. Eine Nostalgie, die wir allerdings auch bloss aus dem Kino kennen. Passt also.

Mit dem Auto hin, sich aufbocken lassen, das Radio auf die richtige Frequenz einstellen und schon ist man bereit, sich von Klassikern wie «Die Hard», «Jurassic Parc» oder «Clockwork Orange» berieseln zu lassen. Wer kein Auto hat, darf in einem roten London Bus Platz nehmen.

» 6. bis 28. Juli 2018
» Lohagstrasse 14, Pratteln
» Programm

Silo-Open-Air

Schon seit vielen Jahren verschiebt das Neue Kino seine Vorführungen im Sommer bei gutem Wetter auf die Terrasse des Bernoulli-Silos im Kleinhüninger Hafen. Die Aussicht dort ist so berauschend, dass sie eine harte Konkurrenz zu den Filmen darstellt. Eine Bar gibt es auch.

Das Programm bewegt sich abseits vom Mainstream, mal sperrig, mal poetisch, mal Klassiker. Ganz abgesehen davon, was gezeigt wird, lohnt es sich auf jeden Fall, die vielen Stufen zu nehmen (Lift vorhanden). Ein letzter Tipp: Unbedingt rechtzeitig reservieren, was jeweils nur telefonisch möglich ist am Tag der Vorführung von 17 bis 18.30 Uhr.

» 11. Juli bis 10. August 2018
» Hafenstrasse 7, Basel
» Programm

Kieswerk-Open-Air

Einige Nummern grösser ist das Freiluftkino auf dem Kieswerk in Weil am Rhein. Mit Velo oder S-Bahn lässt sich das Gelände rasch erreichen und dank vieler Essensstände auch die Zeit bis zum Eindunkeln gut vertreiben.

Das Programm ist familientauglich, mit «Die göttliche Ordnung» ist sogar ein Schweizer Film dabei. Zwar hält die Auswahl wenige Überraschungen bereit, doch bei der Kurzfilmnacht sollte auch für regelmässige Kinogänger etwas Neues dabei sein.

» 26. Juli bis 5. August 2018
» Kieswerk im Dreiländergarten, Weil am Rhein
» Programm

FreeCinema

Die ehrenamtlich arbeitenden Jugendlichen im Verein FreeCinema in Lörrach veranstalten schon seit vielen Jahren wöchentliche Filmabende. Im Sommer packen die Kids ihren Beamer in einen hübschen alten VW-Bus und stellen ihre Leinwand draussen auf. Kino im Hof – mit ohne Dach, so nennt sich das.

An zwei Wochenenden können im Kulturzentrum Nellie Nashorn für fünf Euro pro Vorstellung Filme angeschaut werden. Das Programm ist vielfältig: So wird etwa der Oscar-gekrönte Film «Three Billboards outside Ebing, Missouri» ebenso gezeigt wie der französisch-griechisch-italienische Musikfilm «Djam».

» 12. bis 14. Juli und 19. bis 21. Juli 2018
» Kulturzentrum Nellie Nashorn, Tumringerstrasse 248, Lörrach
» Programm

Nächster Artikel