Weg mit dem Zelt: Die Scope zieht an den Claraplatz

Die Kunstmesse Scope versucht es doch noch einmal in Basel: Nach dem Wegzug vom Hafen wurden neue Räume im Clara Haus gefunden.

Das Clara Haus im Kleinbasel – die oberen Stockwerke werden im Juni von Galeristen bevölkert.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Die Kunstmesse Scope versucht es doch noch einmal in Basel: Nach dem Wegzug vom Hafen wurden neue Räume im Clara Haus gefunden.

Hafen, Landhof, Kasernenareal und wieder Hafen, das sind die Stationen, an denen die Scope seit 2007 ihr grosses weisses Zelt errichtet hat. Immer wieder musste die Kunstmesse aus unterschiedlichen Gründen ein neues Heim suchen – und immer wieder dachte man, nun ist es dann wohl genug. Zuletzt schlossen die Verantwortlichen einen Wegzug aus Basel denn auch nicht mehr aus.

Doch nun hat sich eine neue Option eröffnet: Im Juni 2016 wird die Scope im Clara Haus stattfinden. Kein Zelt mehr, sondern ein festes Dach über dem Kopf; 3500 Quadratmeter Bürofläche an bester Lage, nur Minuten von der Art Basel entfernt – und wieder in der Nähe des Kasernenareals, wo sich die Scope drei Jahre lang äusserst wohl gefühlt hatte.

Das Zelt habe Vor- und Nachteile gehabt, sagt Patrick Tschan, Pressesprecher der Scope: «Auf dem Kasernenareal hat das gut funktioniert, im Hafen zuletzt aber gar nicht mehr.» Es habe Reklamationen von Galeristen gegeben, wegen der schwierigen Erreichbarkeit einerseits, aber auch wegen des Umfelds, das zunehmend als trashig wahrgenommen wurde.

Weg vom Hafen

Der Holzpark Klybeck, der auf dem ehemaligen Migrolareal hätte gebaut werden sollen, wäre mit seinen Hallen eine Lösung gewesen, sagt Tschan. Da dieser aber wegen eines Rekurses weiter auf sich warten lässt, musste für die Scope (erneut) eine neue Lösung her. Und weil es nicht einfach ist, für ein Zelt mit 5000 Quadratmetern Fläche einen freien Raum zu finden, verzichtet man nun darauf und zieht in ein Haus.

«Wir sind uns das von New York gewöhnt, da findet die Messe seit jeher in einer Halle statt», sagt Tschan. Nun also Büroräume, in einem Haus mit Aldi und einem Fitnesscenter. Davon werde man nicht viel mitbekommen, sagt Tschan: «Der Eingang zur Messe liegt an der Webergasse – das Entrée bietet auch die Möglichkeit, ein Empfangspult im Erdgeschoss zu platzieren und so nach aussen präsent zu sein.» Das wäre sonst schwierig, denn die Räumlichkeiten liegen in den drei Obergeschossen des Clara Hauses. Rund 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen dort für die Galerien zur Verfügung, dazu ist eine grosszügige Lounge geplant.




So sehen die Räume im Clara Haus aus.

Die Logistik werde hingegen eine Herausforderung, so Tschan: «Es passt nicht alles in den Lift hinein, also wird ein Teil der Transporte über die Fenster erfolgen müssen.» Doch das sei zu meistern.

Verschnaufpause

Die Räume im Clara Haus wurden der Scope angeboten. «Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass wir immer wieder Raumprobleme haben», sagt Tschan und lacht. Ein Glücksfall also, der vorerst für ein Jahr eine Verschnaufpause bietet. Gerne hätte man eine längerfristige Lösung mit dem Vermieter gefunden – doch dass die Scope die Räume nur für ein paar Wochen im Jahr benötigt, stellt ein Problem dar in Bezug auf eine dauerhafte Miete. Trotzdem sei man daran, ein Konzept zu erarbeiten, sagt Tschan. Vielleicht lässt sich ja auch für dieses Problem eine Lösung finden.

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