Ein Buch mit 19 Ich-Erzählern und kaum zusammenhängender Handlung – klingt mühsam, ist es aber nicht. Warum nicht? Sehen Sie’s im Videotest.
Im neuen Roman von Yasmina Reza macht sich trotz des Titels kein rechtes Glück breit. So wie das Bibelwort mit den geistig Armen ein Satz für die Wissenden ist, ist «Glücklich die Glücklichen» ein Satz für die Hadernden.
19 Figuren aus der Pariser High Society bekommen in Rezas Buch je ein Kapitel und erzählen aus der Ich-Perspektive. Alle stehen sie auf ihre Weise wehrlos im Leben. Dafür sind sie sich selbst gegenüber aufrichtig. Integer. Stark. Ob sie das glücklicher macht? Den Leser jedenfalls schon.
Yasmina Reza gehört zu den meistgespielten Theaterautorinnen. Besondere Bekanntheit erlangte sie durch «Der Gott des Gemetzels», nicht zuletzt mit der Verfilmung durch Roman Polanski.
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Yasmina Reza: «Glücklich die Glücklichen», Hanser, 176 Seiten.