Am 28. September stimmt Basel über die Stadtrandentwicklungen ab. Alles, was Sie wissen müssen, um sich eine Meinung zu bilden, auf einen Blick.
Darüber stimmen wir ab
Im Januar hat der Grosse Rat den neuen Zonenplan der Regierung abgesegnet. Dieser legt fest, wie Basel sich in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird. Vorgesehen ist unter anderem, dass mit dem neuen Zonenplan Wohnraum für 3400 Personen geschaffen wird – zum Beispiel bis 2030 mit den Stadtrandentwicklungen Ost und Süd.
Stadtrandenwicklung Ost: Im Osten der Stadt neben dem Rankhof ist eine Siedlung mit elf Hochhäusern für etwa 2000 Menschen geplant. Mindestens ein Viertel der Gebäude ist für nicht-gewinnorientierte Wohnungsträger, beispielsweise Genossenschaften, reserviert. Zudem soll das Gebiet zwischen Bäumlihof und Rhein zu einem Landschaftspark werden, mit neuen Fuss- und Veloverbindungen, Freizeitgärten sowie Sportplätzen.
Stadtrandenwicklung Süd: An der Giornicostrasse und Predigerhofstrasse auf dem Bruderholz sollen Alters- und Familienwohnungen für 250 bis 400 Personen entstehen. Anders als bei der Stadtrandentwicklung Ost sind niedrige Gebäude geplant, unter anderem Einfamilienhäuser.
Gegen die Stadtrandentwicklungen Süd und Ost hat ein breit abgestütztes Komitee – darunter Umweltverbände, das Grüne Bündnis und die SVP – das Referendum ergriffen, weshalb es nun zur Abstimmung kommt.
Darum ist die Abstimmung wichtig
Nach Jahrzehnten der Stadtflucht entscheiden sich seit einigen Jahren wieder mehr Menschen für ein Leben in der Stadt. Seit 2005 wächst die Stadt jährlich um rund 1000 Einwohner. Gleichzeitig hat sich die Lage auf dem Basler Wohnungsmarkt verschärft. Die Chancen, in Basel eine freie Wohnung zu finden, sind so klein wie noch nie. Die Leerstandsquote in der Stadt hat sich mit 0,2 Prozent auf ein Zürcher Niveau gesenkt.
Argumente für ein Ja
Die Befürworter sehen in den Stadtrandentwicklungen eine Chance, das Wohnungsangebot zu vergrössern und den Druck auf die Mieten zu verkleinern. Die Regierung ist der Ansicht, dass mit der Verdichtung bestehender Wohngebiete und der Umnutzung von Industrie- und Gewerbegebieten mittel- und langfristig nicht genügend Wohnraum geschaffen werden kann. Die Stadtrandentwicklungen würden zudem den Überbauungsdruck auf die umliegenden Naturzonen und Landwirtschaftsflächen bremsen.
Argumente für ein Nein
Die Stadtrandentwicklungen Ost und Süd würden Basels Grünzone und Landwirtschaftsland zersiedeln, so die Gegner. Bevor Grünflächen verbaut würden, müsse zuerst das Potenzial im bestehenden Baugebiet genutzt werden. Mirjam Ballmer, Co-Präsidentin der Grünen, bezeichnete in einem Interview die Stadtrandentwicklung Süd auf dem Bruderholz als «Ausbreitung des Siedlungsgebiets», zumal dort auf rund fünf Hektaren Landwirtschaftsland gerade mal Wohnungen für 250 Personen entstehen sollen.
Die Parolen
Ja | Nein | Stimmfreigabe |
SP | Grüne | BDP |
FDP | SVP | Heimatschutz (bei der Stadtrandentwicklung Süd) |
CVP | BastA! | |
GLP |
WWF |
|
LDP | Pro Natura | |
Gewerbeverband Basel-Stadt | VCS | |
Heimatschutz (für die Stadtrandentwicklung Ost) | Oekostadt Basel | |
Wohnbaugenossenschaften Nordwestschweiz | ||
Handelskammer beider Basel |
Was Regierungsrat und Parlament empfehlen
Der Regierungsrat und der Grosse Rat empfehlen, den Stadtrandentwicklungen Ost und Süd zuzustimmen.