Die Aufregung in der Kommentarspalte war gross: Warum verschenken die BVB funktionsfähige Trams nach Osteuropa? Und was passiert eigentlich mit den Bussen. Unser Autor hat nachgefragt.
Mit Hilfe des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) fahren ausgediente Trams von BVB und BLT als ÖV-Entwicklungshilfe in Osteuropa weiter. Ohne staatliche Entwicklungshilfe würden die alten Trams wie – früher üblich – verschrottet. Für Occasions-Trams, die – dank guter Wartung und trotz 2,5 Millionen Kilometer Laufleistung immer noch gut in Schuss sind – gibt es keinen Markt.
Doch was passiert eigentlich mit den ausrangierten Bussen?
Weil sie – anders als die Trams – quasi ab Stange gekauft und geliefert werden, konnten die BVB letztes Jahr innerhalb weniger Monate ein Grossteil ihrer Grossbussflotte durch 55 Mercedes-Citaro Gelenkbusse ersetzen. Die meisten der ausgedienten Busse hatten über eine Million Kilometer auf dem Buckel respektive unter den Rädern. Die BVB fanden dennoch einen Abnehmer: den Mercedes-Generalimporteur Evobus Schweiz.
Dieser kaufte gemäss der BVB-Medienstelle die 37 Mercedes-Busse für 330’000 Franken. Die Evobus Schweiz hat die Busse weiter an ihren Tochterbetrieb in Italien verkauft. Dort verliert sich ihre Spur. Die italienische Firma hat auf Anfrage der TagesWoche nicht reagiert, doch dank dem Hinweis von Leser Andreas Hagenbach wurde die TaWo im im rumänischen Brasov (deutsch Kronstadt) fündig. Dort verkehren schon seit längerem ausrangierte BVB-Busse.
In Basel ausrangiert, in Rumänien noch immer unterwegs: ein BVB-Bus in Brasov. (Bild: bus-bild.de)