Am 21. Juni 1816 wurde die Basler «Kantonspolizey» ins Leben gerufen. Vieles hat sich seither geändert, manches ist auch gleich geblieben, wie ein Blick in das Buch zeigt, das zum Jubiläum herausgegeben wird.
Die Bevölkerung mit neusten technischen Hilfsmitteln alarmieren: DKW 600 mit Aussenlautsprecher der Basler Polizei, 1940-45.
(Bild: Basler Polizei 1816-2016, Schwabe Verlag)Schulklasse: Polizeischulfoto, 1912.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)
In diesem Gefährt wurden Gefangene im Jahr 1920 herumkutschiert.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)So sah der Gefangenentransporter in den Jahren 1946-49 aus.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)Viel Verkehr gab es gerade nicht zu regeln – aber die Übersicht hatte der Polizist am Barfi auf der Plantonkanzel im Jahr 1935.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)Unterwegs am Unteren Rheinweg: Die Kantonspolizei Basel im Jahr 1957.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)Repräsentationsbesuch: Sir Seymour Howard, Lord Major von London, stattet Basel einen Besuch ab.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)Vorsprung durch Technik: Polizei-Schnellboot auf den Rhein, 1970.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)In Reih und Glied: Ford-Taunus-Flotte, 1967.
(Bild: Basler Polizei 1816-2016, Schwabe Verlag)Unbeliebte neue Geräte gegen Temposünder: Die Basler Kantonspolizei mit Radarwagen, 1967.
(Bild: Basler Polizei 1816–2016, Schwabe Verlag)Am 8. September 1883 – es war ein Samstag – hatte die Basler Polizei alle Hände voll zu tun. Und sie war so ziemlich überfordert. Eine aufgebrachte Menschenmenge sorgte in der Steinenvorstadt für einen Riesenkrawall, schrie herum und warf mit Steinen Fensterscheiben ein. Von dieser Episode berichtet der ehemalige stellvertretende Basler Polizeikommandant und spätere Staatsschreiber Robert Heuss in seinem Buch «Basler Polizei 1816–2016», das zum 200-Jahr-Jubiläum der Kantonspolizei herausgegeben wird.
Was war geschehen? Das Basler Polizeidepartement hatte wegen verschiedener Lärm-Petitionen aus der Nachbarschaft verfügt, dass die Bayerische Bierhalle in der Steinenvorstadt ihre Tore bereits um 23 Uhr schliessen musste. Der Wirt hielt sich an diese Weisung. Die Gäste aber wollten sich nicht damit abfinden.
Eine grosse Menschenmenge liess sodann auf der Strasse ihre Wut an den Anwohnern aus, belästigte diese mit Glockenzügen und warf mit Steinen die Fenster ein. Die Polizei konnte nur mit Mühe Ordnung schaffen, musste sodann an den folgenden Tagen erneut gegen die Menschenmenge ankämpfen, die sich nicht von ihrem harschen Protest abhalten liess.
Die Zeiten ändern sich – und auch nicht
Dieses Beispiel zeigt, dass sich in Basel in den vergangenen 200 Jahren vieles verändert hat, aber einige Probleme dieselben geblieben sind. Zum Beispiel eben die Lärmprobleme, die das Ausgehvolk verursacht – 1883 in der Steinenvorstadt, heute zum Beispiel in der Rheingasse.
Das 200-jährige Bestehen der Basler Kantonspolizei wird diese Woche ausgiebig gefeiert. Einerseits mit dem Jubiläumsbuch «Basler Polizei 1816–2016». Andererseits mit einer grossen Jubiläumsparade quer durch die Basler Innenstadt.
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Das Buch «Basler Polizei 1816–2016» von Robert Heuss im Schwabe Verlag (519 Seiten, 422 Abbildungen) feiert am Dienstagabend Vernissage und ist bei jedem Buchhändler vorbestellbar.