Die Grossrätinnen Salome Hofer (SP) und Mirjam Ballmer (Grünes Bündnis) äussern sich in einem offenen Brief zu der illegalen Party vom vergangenen Wochenende und zeigen auf, wie sie die Freiraum-Debatte führen möchten – nämlich fernab von der Anonymität an einem runden Tisch.
Tausend Leute haben letzten Samstag mit einer Party auf dem nt/Areal dem Bedürfnis nach mehr Freiräumen Ausdruck gegeben. Wir sind betroffen über die gewalttätigen Zwischenfälle an der sonst friedlichen Party und möchten unserem Unmut darüber Luft machen, dass erneut ein berechtigtes Anliegen von ein paar wenigen, gewaltbereiten Personen missbraucht wurde, welche die Auseinandersetzung mit der Polizei suchten und Sachbeschädigung begingen. Diese Leute verunmöglichen, dass die Diskussion um Freiräume, Nutzung des öffentlichen Raums und Jugendkultur in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen wird und etwas erreicht werden kann.
Wer sich vermummt und mit Absicht Gewalt in irgendeiner Form anwendet, handelt undemokratisch und verunglimpft die grosse friedliche Mehrheit, verhindert eine Diskussion über die politischen Forderungen und zerstört den Anlass.
In der Verantwortung, dass Chaoten nicht zum Zug kommen, stehen auch die Veranstalter – und mit ihnen die friedlichen Teilnehmer. Wer an eine solche Party geht, macht ein politisches Statement für mehr Freiraum, das nicht missbraucht werden darf.
Konstruktive Diskussion nötig
Partyveranstalter und -teilnehmende, welche den Anlass in Zusammenhang mit politischen Forderungen nach mehr Freiräumen stellen, müssen sich dem bewusst sein. Darum verursacht es bei uns Unbehagen, wenn die Organisatoren in der Öffentlichkeit nicht hinstehen, um ihre eigentlich berechtigten Anliegen in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Sich in der Anonymität von 1000 friedlichen Partygängern zu verstecken, ist zu einfach und unfair.
Wir sind der Meinung, dass es die breite Diskussion über Freiräume und deren Nutzung in Basel braucht. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Diskussion auch in der Politik konstruktiv geführt wird. Wer diese Diskussion verweigert und stattdessen mit Gewalt agiert, schadet dem Anliegen und dem bisher Erreichten. Er provoziert eine Eskalation und wird als Folge ein restriktives Eingreifen der Behörden provozieren und eine gesellschaftliche Diskussion über das Anliegen verhindern.
Uns schwebt eine andere Lösung vor. Wir möchten an einem runden Tisch diskutieren, wie die berechtigten Anliegen eingefordert werden können und fordern alle, die das Anliegen, teilen dazu auf, sich daran zu beteiligen.
Das Treffen findet am 16. Juni um 16h im ersten Stock des Unternehmen Mitte statt.