Basler Jäger dürfen aufatmen: Das Parlament erteilt der Motion von Brigitta Gerber, die eine Abschaffung der Jagd verlangt, eine Abfuhr.
In den Basler Wäldern darf weiter geschossen werden. Der Grosse Rat lehnte am Mittwochabend eine Motion von Brigitta Gerber (Grünes Bündnis) für eine Abschaffung der Jagd mit 41 gegen 31 Stimmen bei 12 Enthaltungen ab.
Die Debatte, die bereits in der Oktobersitzung des Parlaments begonnen hatte, verlief weniger emotional als erwartet. Die Grossräte zeigten sich eher müde, nochmals über dieses Thema diskutieren zu müssen. Die Luft war irgendwie draussen. So wurde ein Antrag, der eine Schliessung der Rednerliste verlangte, mit grossem Mehr angenommen.
Zuvor sprach sich Michael Koechlin (LDP) entgegen seiner Fraktion für eine Überweisung der Motion aus. «Es ist sinnvoll, auch mal Traditionen überprüfen zu dürfen», sagte er.
Regierung dagegen
Gar nichts von einem Verbot wissen wollte Gerbers Fraktionskollegin Elisabeth Ackermann. Solange es in Basel-Stadt keine Probleme mit der Jagd gebe, sollte man diese auch nicht verbieten, so Ackermann. Gegner der Motion warfen den Befürwortern «Bambi-Romantik» vor. Die Befürworter wiederum wiesen immer wieder darauf hin, dass der Kanton Genf bereits vor 40 Jahren mit Erfolg ein Jagdverbot eingeführt hatte, und dass ein jagdfreier Naturpark zwischen Riehen, Bettingen und der Chrischona eine einmalige Chance für Familien wäre.
Auch der zuständige Regierungsrat Baschi Dürr wehrte sich gegen die Motion. «Wenn wir Wildtiere haben wollen, brauchen wird die Jagd. Es benötigt den Eingriff des Menschen – und es gibt keinen Grund, vom heutigen Grundsatz abzuweichen.»