Basel erhält für 4,4 Millionen Franken eine neue Geschichte

Basel kann sich in der Geschichtsschreibung endlich auf den neusten Stand bringen: Der Grosse Rat hat 4,4 Millionen Franken für eine neue Basler Geschichte bewilligt.

Der Grosse Rat ebnete den Weg für eine neue Basler Geschichtsschreibung (Marktplatz um 1913/14).

(Bild: look-back.ch)

Basel kann sich in der Geschichtsschreibung endlich auf den neusten Stand bringen: Der Grosse Rat hat 4,4 Millionen Franken für eine neue Basler Geschichte bewilligt.

In der guten alten Stadt am Rhein dauert es manchmal ein bisschen länger als anderswo. Basel-Stadt gehört zu den einzigen drei Kantonen, die keine aktuelle eigene Geschichte vorweisen können. Das dürfte sich aber bald ändern.

Der Grosse Rat hat mit grossem Mehr von 70 gegen 11 Stimmen einen Kredit von 4,4 Millionen Franken für ein neues umfassendes Geschichtswerk bewilligt. Der Beitrag geht an die Stiftung Stadt.Geschichte.Basel, die als breit abgestützte Trägerschaft für das neue Werk fungieren soll. Zusammen mit 1,6 Millionen Franken aus dem Swisslos-Fonds sichert der Kanton also eine Summe von 6 Millionen Franken zu.

Das Gesamtbudget für das neue Geschichtswerk beträgt 9,36 Millionen Franken. Bleiben also 3,36 Millionen, welche die Stiftung beziehungsweise der Verein Basler Geschichte als Initiant aus privaten Kassen auftreiben soll. Auch hier sieht es gut aus. CVP-Grossrat Oswald Inglin – er ist Vorstandsmitglied des Vereins – verkündete, dass gut 2,25 Millionen Franken bereits zusammengetragen wurden. Zu den grossen Geldgebern gehören unter anderem die CMS und Novartis.

LDP spielte auf alles oder nichts

Gegen Staatsbeiträge für ein neues Geschichtswerk für Basel stemmte sich einzig die SVP. Die LDP sorgte mit einem Änderungsantrag allerdings noch für etwas Unruhe. Grossrat Heiner Vischer plädierte im Namen seiner Fraktion dafür, dass der Staatsbeitrag nur unter dem Vorbehalt zu bewilligen sei, dass die Geamtfinanzierung des Projekts gesichert sei.

Mit diesem Antrag konnte die LDP aber nur die Grundsatzgegner aus der SVP mit an Bord holen. Regierungspräsident Guy Morin, Martin Lüchinger als Sprecher der Bildungs- und Kulturkommission, und Inglin warnten davor, dass dieser Vorbehalt das Gesamtprojekt zum Scheitern bringen könnte. «Private zahlen nur, wenn die staatlichen Gelder gesichert sind», sagte Inglin. Und Morin beteuerte: «Die Finanzerung des Projekts ist gesichert, wenn der Staatsbeitrag gesprochen ist.»

Der Änderungsantrag der LDP scheiterte schliesslich mit 57 gegen 32 Stimmen. Bei der Schlussabstimmung schlugen sich die LDP-Grossräte schliesslich auf die Befürworterseite. Das Stimmenverhältnis: 70 Ja, 11 Nein bei 8 Enthaltungen.

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