Im Basler Münster haben sich am Freitagnachmittag rund 600 Personen von Gewerbedirektor und Nationalrat Peter Malama verabschiedet. Bundesrat Johann Schneider-Ammann würdigte Malama für seinen unermüdlichen Kampf gegen seine Krankheit.
Sie kamen alle, um Peter Malama die letzte Ehre zu erweisen. Vollgestopft war das Basler Münster an diesem sonnigen Freitagnachmittag – geschätzte 600 Personen waren gekommen. Neben der Basler Politik- und Wirtschaftsprominenz nahmen auch zahlreiche nationale FDP-Grössen an der Trauerfeier teil – so Parteichef Philipp Müller, Fraktionschefin Gabi Huber oder Ex-Präsident Fulvio Pelli. Selbst Bundesrat Johann Schneider-Ammann war extra nach Basel gereist, um sich von Gewerbedirektor und Nationalrat Peter Malama, der in der Nacht auf vergangenen Samstag seinem Krebsleiden erlegen war, zu verabschieden.
Durch die Feier führten Münsterpfarrer Lukas Kundert und Malamas Seelsorgerin Florence Develey. «Peter hat intensiv gelebt, leidenschaftlich gelebt», sagte Kundert. Gewerbeverband-Präsident Marcel Schweizer bezeichnete den Familienvater, der am 18. Oktober 52 Jahre alt geworden wäre, als «Glücksfall» für den Verband. «Er kannte und beherrschte das Geschäft. Er war kein abgehobener Akademiker im Elfenbeinturm, der den Arbeitern erklären wollte, wie die Wirtschaft funktioniert.» Auch sei er keine Windfahne gewesen – seine Partei könne ein Lied davon singen.
Etwas, das auch Regierungspräsident Guy Morin bestätigen konnte. So habe sich bei der Nationalratsdebatte zum Atomausstieg auf den Bildschirmen in der Wandelhalle immer dasselbe Bild gezeigt: ein einsames grünes Ja-Lämpchen inmitten der roten Nein-Lämpchen seiner FDP-Fraktion. Laut Morin hat sich die Jugendarbeitslosigkeit in Basel in den letzten Jahren nicht zuletzt halbiert, weil sich der Gewerbedirektor derart intensiv für die Schaffung von Lehrstellen eingesetzt hatte. Und: «Sein politisches Gegenüber musste sich bisweilen warm anziehen.» Legendär seien seine Ansprachen am traditionellen Neujahrs-Apéro des Gewerbeverbandes gewesen. «Wir gingen manchmal mit einem mulmigen Gefühl dorthin.»
Malama auf der «Sternfahrt»
Nationalratspräsident Hansjörg Walter sagte über Malama: «Er ist nicht mit einer vorgefassten Meinung nach Bern gekommen.» Man werde ihn in der grossen Kammer schmerzhaft vermissen.
Muskalisch begleitet wurde die Trauerfeier, die noch von Peter Malama mitorganisiert worden war, von Musikerinnen und Musikern des Christoph Walter Orchestra. Sie spielten «Heaven» von Gotthard und «My Way» von Frank Sinatra. Bundesrat Johann Schneider-Ammann bezeichnete seinen Parteikollegen als eine Person, die immer alles planen wollte. «Er musste die schmerzhafte Erfahrung machen, dass nicht alles planbar ist – aber er hat die Herausforderung mit ganzer Kraft und Würde aufgenommen. Er hat den Kampf bis zum Schluss nicht aufgegeben, und das verdient jeglichen Respekt.»
17 Tage vor seinem Tod liess sich Malama noch interviewen – für ein Buch über sein Leben, das als Nachlass für seine Kinder gedacht ist. Er glaube, dass das Leben nach dem Tod noch nicht abgeschlossen sei, zitierte Pfarrerin Florence Develey aus dem Interview. Er befinde sich nach seinem Hinschied auf der sogenannten Sternfahrt. «Peter meinte, dass diese Fahrt ihn zu den Sternen führen soll. Dort angekommen, will er dann gut auf seine Familie aufpassen.»