«Basel tickt links» und Schweizer Atomkraftwerke erhalten nochmals etwas Zeit

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

(Bild: Nils Fisch)

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

Kommentare zum Wahlresultat ohne Überraschungen

  • «Wer eine monatelange Kampagne der BaZ gegen sich überlebt, wie etwa der unzerstörbare Hans-Peter Wessels, verdient jeden Respekt.» Dieser Satz wurde nicht etwa vom SP-Parteisekretariat verfasst, er stammt aus der Feder des BaZ-Chefredaktors. Markus Somm hat sich im Gegensatz zu ersten Wahlgang dazu durchgerungen, den Showdown zu den Basler Regierungsratswahlen in der eigenen Zeitung zu kommentieren. Er stellt mit bürgerlichem Bedauern (Selbstdeklaration: «die Bürgerlichen, und zu denen zähle ich mich») fest, dass Basel links tickt: «Offensichtlich macht es die Linke in Basel gut – aus meiner Sicht kommt es zwar nicht gut, aber das ist heute nicht das Thema.»

In den Ruinen des bürgerlichen Basel

  • Die «bz Basel» meint, dass nach den Wahlen «jetzt Geduld» gefragt sei. Kommentator Benjamin Rosch hat bei einigen wiedergewählten und nicht mehr zur Wahl stehenden Kandidaten im Vorfeld der Wahlen «Ausrutscher» ausgemacht: «Jetzt braucht es aber Vertrauen und Geduld, damit die Regierungsräte alte Fehler korrigieren und neue Vorstellungen umsetzen können.»

Und jetzt Geduld

  • Das «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sieht hinter dem Wahlsieg von Links-Grün eine bürgerliche Morgendämmerung. Zwar sei noch nicht in den Köpfen aller bürgerlichen Wähler verankert, dass die SVP jetzt gleichwertiger Partner des Bürgerblocks sei. Aber das gute Abschneiden von SVP-Kandidat Lorenz Nägelin sei ein Zeichen für die Zukunft. «Rot-Grün darf sich nicht bequem zurücklehnen», sagt Rahel Walser in ihrer Einschätzng des Wahlresultats.

Bürgerliche Zusammenarbeit: Wie weiter?

  • Auf dieser Seite hier wird «das Ende der Gemütlichkeit» von Rot-Grün ausgemacht. «In den kommenden vier Jahren sollte die Linke das nächste Projekt angehen, nachdem sie die Stadt in weiten Teilen lebenswerter gemacht hat: Sie sollte für ein gerechteres Basel sorgen», schreibt Kollege Renato Beck.

Das Ende der Gemütlichkeit



Baschi Dürrs Blumen für Heidi Mück.

Baschi Dürrs Blumen für Heidi Mück. (Bild: Hans-Jörg Walter)

  • Und noch dies: Regierungsratskandidatin Heidi Mück von der BastA! musste sich zwar knapp geschlagen geben, erhielt dafür vom wiedergewählten FDP-Regierungsrat Baschi Dürr den Sieger-Blumenstrauss geschenkt. Ein kleiner Trost, aber die Politikerin freute sich über die Geste (und sicher auch über den Umstand, dass sie in der Stadt Basel gewählt worden wäre).

Baschi Dürr sagts mit Blumen

Klatsche für die Baselbieter Baudirektorin

In der «bz Basel» kommen die baselstädtischen Wahlen erst an zweiter Stelle. Die Aufhänger-Story und der Front-Kommentar befassen sich mit den Abstimmungen im Baselbiet, insbesondere mit der Schlappe, welche die Baudirektorin Sabine Pegoraro und die Wirtschaftskammer mit der abgelehnten Energieabgabe einstecken mussten.

Chefredaktor David Sieber sieht es als «Ironie des Schicksals, dass Buser und seine Wirtschaftskammer genau dann abgestraft werden, wenn sie für einmal über den eigenen (ideologischen) Schatten springen».

Misstrauens-Votum

Nach dem Ausstiegs-Nein das Tauziehen bei der Energiestrategie

Die NZZ freut sich über die Deutlichkeit des Neins zur Atomausstiegs-Initiative, das in der Deutschschweiz nur von den beiden Basel gebrochen wurde. Nachdem sich die meisten Parteien im Abstimmungskampf zusammengerauft hätten, beginne jetzt das Tauziehen über die  Energiestrategie erneut: «Nach geschlagener Schlacht streben die Lager bereits wieder auseinander und gruppieren sich für die kommende Abstimmung über die Energiestrategie 2050 neu.»

Nein mit Deutungsspielraum

Auf dieser Seite hier sieht man nach der Abstimmung keinen grossen Deutungsspielraum. «Nur wenn der Ausstieg verbindlich bleibt, sind die Kraftwerkbetreiber und Energiefirmen in der Pflicht, ökonomisch und ökologisch nachhaltige Alternativen zu entwickeln», heisst es im Kommentar von Chefredaktor Christian Degen.

Nur keine Eile – der wirkliche GAU wäre ein Handy ohne Strom


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