Die seit 2016 geltende eidgenössische Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen setzt den Fokus vor allem auf Verminderung und Wiederverwertung. Entsorgt werden soll nur noch, was wirklich nicht mehr gebraucht werden kann.
Um diesen Forderungen nachzukommen, prüft der Basler Regierungsrat ein «neues Logistiksystem für Kehricht, Bioabälle und weitere Wertstoffe», wie er in einer Mitteilung schreibt. Falls der Grosse Rat zustimmt, soll das neue System ab 2019 im Quartier Bachletten getestet werden.
Und so funktioniert es: In den Haushalten werden Kehricht, Biomüll und Wertstoffe in verschiedenfarbigen Säcken gesammelt und diese dann in die entsprechenden Schächte eines Unerflurcontainers versenkt. Der Vorteil: Der Müll kann in einer Tour eingesammelt werden und die Bioabfälle werden in der Biopower-Anlage in Prattlen zu Gas verarbeitet.
Eigentlich haben die Baslerinnn und Basler einem unterirdischen Entsorgungssystem 2015 an der Urne eine Abfuhr erteilt. Der Einsatz von herkömmlichen Rollcontainern ist jedoch wegen des gesetzlich verankerten Vorgartenschutzes für das neue Systeme nicht möglich.
Die Regierung beantragt rund 1,7 Millionen Franken für den Pilotversuch. Damit sollen auch dessen Evaluation sowie eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer neuen Sortieranlage und einer Biogasanlage finanziert werden. Soll das Projekt erfolgreich sein, braucht es vielleicht noch einen neuen Namen. Derzeit trägt es noch den etwas schwerfälligen Titel «Sack im Behälter».
Ebenfalls neu und schon aktiv: Auf dem Geoportal von Basel-Stadt sind jetzt auch die Recycling-Stationen eingezeichnet.