Baselbieter Komitee befragt Basler Lehrer – und verärgert damit Bildungsdirektor Eymann

In einem Rundmail des Komitees «Starke Schule Baselland» wurden Basler Lehrpersonen aufgefordert, an einer Umfrage zu umstrittenen bildungspolitischen Fragen teilzunehmen. Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt ist empört.

Das Erziehungsdepartement ist «not amused» über den Massenversand des Komitees «Starke Schulen Baselland».

(Bild: Nils Fisch)

In einem Rundmail des Komitees «Starke Schule Baselland» wurden Basler Lehrpersonen aufgefordert, an einer Umfrage zu umstrittenen bildungspolitischen Fragen teilzunehmen. Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt ist empört.

Während der Lehrplan 21 im Kanton Basel-Stadt bereits Schritt für Schritt umgesetzt wird, behindert in Baselland eine Flut an Initiativen nach wie vor dessen Umsetzung. Anfang Woche haben nun Lehrpersonen des Stadtkantons per Rundmail die Aufforderung erhalten, ihre Meinung zum neuen Lehrplan kundzutun. Absender: das Komitee «Starke Schulen Baselland».

Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt (ED) ist verärgert. Es stösst sich an mehreren Punkten: Es sei unklar, wie der Absender des Rundmails an die internen Kontakte der Basler Kantonsangestellten gelangt sei. Und: «Dass dieser Informationskanal von Aussenstehenden für politische Zwecke missbraucht wird, ist inakzeptabel», schreibt das ED.

Das Umfrage-Mail liegt der TagesWoche vor: «Die Starke Schule Baselland möchte mit seinem Nachbarkanton an einer gemeinsamen Schulphilosophie arbeiten», steht darin. Das Komitee will von den Lehrerinnen und Lehrern wissen, ob sie die Fremdsprachendidaktik, die Sammelfächer oder das selbstorganisierte Lernen, wie es der Lehrplan 21 vorschreibt, befürworten würden. Alles im Landkanton politisch sehr umstrittene Fragen.

Eymann greift ein

Erziehungsdirektor Christoph Eymann kommt im Mail alles andere als gut weg. Er wird darin als Präsident der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren für ein angebliches Scheitern von Harmos verantwortlich gemacht. Die Schulen würden weiter auseinanderdriften als zuvor, wirft ihm das Komitee vor.

Autorisiert wurde die Umfrage laut Mitteilung des ED nie: «Das Erziehungsdepartement ist ebenso wenig wie die Kantonale Schulkonferenz (KSBS) und die Freiwillige Schulsynode (FSS) im Voraus über diese Umfrage informiert worden und distanziert sich in aller Form von dieser Einmischung von aussen.» Deshalb habe ED-Vorsteher Eymann sowohl bei den Absenderinnen vom Komitee «Starke Schule Baselland» wie auch bei der Bildungsdirektion des Partnerkantons Basel-Landschaft schriftlich interveniert.

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