Baselbieter SVP steht zu Christoph Buser

Die Baselbieter SVP hat am Donnerstagabend ihre Nominationen für den Nationalrat bekannt gegeben. Viel wichtiger als ein dritter Sitz im Nationalrat ist für die Volkspartei aber die Wahl des FDP-Kandidaten Christoph Busers in den Ständerat. Auf die breite Unterstützung der SVP kann er zählen.

Hat die Stimmen der SVP auf sicher: FDP-Ständeratskandidat und Wirtschaftskammerchef Christoph Buser (Bild: Basile Bornand)

Die Baselbieter SVP hat am Donnerstagabend ihre Nominationen für den Nationalrat bekannt gegeben. Viel wichtiger als ein dritter Sitz im Nationalrat ist für die Volkspartei aber die Wahl des FDP-Kandidaten Christoph Busers in den Ständerat. Auf die breite Unterstützung der SVP kann er zählen.

Am 18. Oktober werden die Parlamentssitze in Bern neu verteilt. Die SVP Baselland, getragen von den jüngsten Wahlerfolgen, wirft sich erhobenen Hauptes in den Wahlkampf. Während Parteipräsident Oskar Kämpfer schon zufrieden wäre, die beiden aktuellen Sitze von Thomas de Courten und Christian Miesch, der nicht mehr antritt, zu verteidigen, strebt der Muttenzer Dominik Straumann, Fraktionspräsident der SVP im Landrat und designierter Nachfolger Mieschs, nach mehr.

«Ich bin überzeugt, dass wir drei Sitze machen können», verkündete er am Donnerstagabend an der Nominations-Generalversammlung der Volkspartei in Bubendorf – und errang knapp mehr Stimmen als die Lokalmatadorin Sandra Sollberger, die sich ebenfalls auf die SVP-Liste setzen liess. Behält Straumann recht, sind neben de Courten, dessen Wiederwahl kaum anzuzweifeln ist, Straumann selber und Sollberger in der Pole-Position für das Rennen um die Sitze in Bern.

Wahlkampfleiter Jörg Krähenbühl, der bereits die erfolgreiche Kampagne gegen die Fusionsinitiative vergangenen September orchestriert hatte, relativiert allerdings gegenüber der TagesWoche: «Das wäre schon ein grosses Stück», um sogleich anzufügen, «aber unmöglich ist es sicher nicht. Es muss einfach alles zusammenpassen.»

Im Dienst der FDP

Konkurrenz um diesen dritten Sitz droht der SVP wohl weniger von links als aus dem bürgerlichen Bündnis mit der FDP, mit der eine Listenverbindung besteht. Der Freisinn, wiedererstarkt nach den kantonalen Wahlen im Februar, erhebt nämlich seinerseits Ansprüche auf einen zweiten Sitz in Bern. Als die FDP ihre Kandidaten Ende März nominierte, gab man sich jedenfalls ziemlich optimistisch, neben Daniela Schneeberger einen zweiten Liberalen in die grosse Kammer zu bringen.

Der könnte allerdings genauso auf Kosten der zerstrittenen Grünen oder der verunsicherten SP in bürgerliche Hände fallen. Und auch die CVP ist nicht gefeit vor einer Abwahl ihrer Nationalrätin Elisabeth Scheider-Schneiter. Die CVP wird in Bälde darüber befinden, ob sie eine Listenverbindung mit den bürgerlichen FDP und SVP eingehen will.

Nach dem gescheiterten Versuch mit Caspar Baader vor vier Jahren stellt sich die SVP in diesem Jahr ganz in den Dienst der FDP, was den Kampf um den Baselbieter Ständeratssitz betrifft. Und der scheint der Volkspartei fast von grösserer Bedeutung zu sein als ein zusätzlicher Sitz im Nationalrat. Die SVP hat Landrat Christoph Buser ihre Gefolgschaft zugesichert, und Jörg Krähenbühl ist überzeugt, dass auch die Basis hinter Buser steht. Damit hat er intakte Wahlchancen, mehr aber auch nicht.

Stückelberger hätte es bei der SVP schwer gehabt

Buser wurde von seiner Partei nur haarscharf vor dem Arlesheimer Balz Stückelberger nominiert. Dass diesem die Stimmen der SVP, mit denen Buser rechnen darf, ebenso zugeflogen wären, darf stark bezweifelt werden. Was wiederum heisst, dass die Nomination von Stückelberger das wiedererstarkte Bündnis von SVP und FDP auf eine harte Probe gestellt hätte.

Krähenbühl beschreibt die Stimmung innerhalb der Partei und den Rückhalt des bürgerlichen Bündnisses als «grossartig». Stimmen aus der Basis belegen das. Man schätzt die FDP als Partnerin und ist von den Vorteilen einer Zusammenarbeit überzeugt. Vor allem in Hinblick auf die Wahlen am 18. Oktober, die einen bürgerlichen Ständerat in Aussicht stellen und mögliche vier, im besten Fall sogar fünf Sitze für FDP/SVP.

Nächster Artikel