Bitte Fahrplan beachten

Die Anzeigetafeln an den Tramhaltestellen wären eigentlich praktisch. Doch bisweilen funktionieren sie nicht so, wie gewünscht. Die BVB versuchen, die Probleme zu beheben, die sie selber nicht genau kennen.

Die Anzeigetafeln der BVB funktionieren nicht immer wie gewünscht. (Bild: Noëmi Kern )

Die Anzeigetafeln an den Tramhaltestellen wären eigentlich praktisch. Doch bisweilen funktionieren sie nicht so, wie gewünscht. Die BVB versuchen, die Probleme zu beheben, die sie selber nicht genau kennen.

Vorbei sind die Zeiten, in denen man den Fahrplan an der Tramhaltestelle lesen muss. Elektronische Anzeigetafeln zeigen an immer mehr Haltestellen an, wann das nächste Tram oder der nächste Bus kommt. So kann sich der Fahrgast entscheiden, ob er warten will oder, je nach Distanz, zu Fuss geht.

Ärgerlich ist es, wenn die Anzeigetafel nicht funktioniert oder, schlimmer noch, falsche Informationen anzeigt. Wenn da steht, dass mein Tram in 6 Minuten da sein wird, kann ich mir auch noch kurz am Kiosk eine Zeitung und ein Päckchen Zigaretten holen. Wenn das Tram dann in 3 Minuten schon da ist, verpasse ich es unter Umtständen und muss nochmals warten.

Unangenehm ist auch, wenn ein angezeigtes Tram einfach überhaupt nicht kommt. Besonders, wenn ich schon ein Billett gelöst habe.

Solche Situationen kamen vor allem in den letzten Wochen immer wieder vor. Im September wurde das Leitstellensystem geändert, an das alle elektronischen Anzeigetafeln angeschlossen sind. Dies habe bis im November zu Problemen bei der Datenversorgung geführt, sagt Anna Dobr von den Basler Verkehrsbetrieben (BVB).

Noch nicht zufrieden mit der Qualität

Rund 300 Anzeigetafeln sind in der ganzen Stadt verteilt. Diese sind alle über ein System miteinander verbunden, das die BVB und die BLT gemeinsam betreiben. Nicht alle sind auf dem gleichen technischen Stand, so Dobr. «Das ist wie bei verschiedenen Computer-Generationen. Ein älteres Modell kann nicht immer problemlos mit einem neuen Betriebssystem bespielt werden.»

Mittlerweile sei man aber mit der Umstellung auf die neue Gerätegeneration fertig. Ende November seien es noch weniger als 10 Tafeln täglich gewesen, bei denen eine manuelle Datenversorgung nötig gewesen sei, sagt Dobr. «Wir haben aber noch immer nicht die Qualität, die wir haben wollen.»

Sie hat Verständnis dafür, dass die Situation für die Fahrgäste manchmal unangenehm gewesen sei. «Wir sind selber nicht zufrieden mit der aktuellen Situation», die BVB bemühten sich allerdings, gemeinsam mit der Gerätelieferantin, die Probleme zu beheben. «Die BVB haben der Lieferantin klare Vorgaben zur Behebung der Probleme gegeben», sagt Dobr. 

Jedoch: Was genau die Crux sei, gelte es noch zu eruieren. Ende Jahr erwarteten die BVB den Schlussbericht sowie eine detaillierte Fehleranalyse der Lieferantin. «Im Moment beobachten wir die Situation und die Lieferantin schreitet da ein, wo ein Problem auftritt», sagt Dobr.

Alles geht über die Zentrale

Wie funktioniert eigentlich das System mit diesen elektronischen Anteigetafeln? Die Tafeln sind mit einem Leitsystem verbunden, in dem die Fahrpläne vorhanden sind. Auch die Busse und Trams sind mit dieser Leitzentrale verbunden. Über Funk senden die Fahrzeuge ihre Position an diese Zentrale, die wiederum die Information an die Tafeln weitergibt. So wird errechnet, wie lange es noch dauert, bis das Tram oder der Bus an einer Haltestelle eintreffen.

Sendet ein Fahrzeug über längere Zeit den gleichen Standort, schliesst das System daraus, dass es Stau gibt und zeigt auch diese Information auf den Tafeln an.

Wenn das System ein Empfangsproblem hat, weist es den wartenden Fahrgast darauf hin: «Bitte Fahrplan beachten», wie man es früher machte.

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