Die Basler Kantonalbank (BKB) ist stärker in das Geschäft mit US-Kunden involviert, als sie bisher zugegeben hat. So hat die BKB im Zuge des Kaufs der AAM Privatbank 2009 auch deren amerikanische Klienten übernommen. Und dies obwohl sie zuvor beschlossen hatte, keine US-Kundenbeziehungen mehr aufzunehmen.
Die Basler Kantonalbank (BKB) hat mit dem Zukauf der AAM Privatbank am 31. August 2009 auch neue amerikanische Vermögen dazugewonnen. Das bestätigt BKB-Sprecher Michael Buess auf Anfrage: «Die AAM Privatbank verfügte über einige wenige in den USA domizilierte Kunden, deren Beziehung mit dem Kauf auf die BKB übergegangen sind.» Sie habe aber wie die BKB ihre Aktivitäten nicht auf den US-Markt ausgerichtet. Gemäss eigenen Angaben betreute die BKB 2010 immerhin US-Vermögen über 500 Millionen Franken.
Brisant ist dieser neue Sachverhalt, weil die Kantonalbank im April 2009 den Beschluss gefasst hatte, keine weiteren in den USA beheimatete Kunden aufzunehmen. Das geschah vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks aus den USA auf Schweizer Banken – zu jener Zeit noch vor allem auf die UBS –, die Schwarzgeld von amerikanischen Steuerflüchtlingen bewirtschafteten. Bei der vor dem Zukauf üblichen Prüfung der auf die Vermögensverwaltung spezialisierten AAM Privatbank fiel dieser Umstand offenbar nicht ins Gewicht.
Dass ausgerechnet die Basler Kantonalbank durch ihre zugekaufte Privatbank eine weitere Angriffsfläche bietet, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Jahrelang hat die BKB dem Reiz widerstanden, sich eine teure Privatbank anzuleiern. Erst nach dem Rücktritt von Bankratspräsident Willi Gerster (SP) im Frühjahr 2009 war der Weg dazu frei. Die BKB unter dem jetzigen Bankratspräsidenten Andreas Albrecht (LDP) folgte damit anderen Kantonalbanken, die ihr Privat Banking durch Zukäufe stärken wollten, so die Baselbieter, die St. Galler oder die Luzerner Kantonalbank.